Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1, Universität Passau, Veranstaltung: Hauptseminar Medien historischen Lernens, Sprache: Deutsch, Abstract: Geschichte als vergangene Wirklichkeit ist aus der gegenwärtigen Position nicht direkt erfahrbar und wahrnehmbar. Historische Ereignisse sind daher nur retroperspektivisch über bestimmte Medien zugänglich. Geschichte ist folglich stets eine narrative Konstruktion, die mithilfe von Medien des historischen Erinnerns rückblickend vorgenommen wird. Bei dem hier verwendeten Medienbegriff ist darauf zu achten, die Spezifika des historischen Denkens mit zu berücksichtigen. Denn für die Geschichtsdidaktik ist weniger die Unterteilung in verbal, visuell, akustisch und audiovisuell - wie sie in der allgemeinen Didaktik und der Mediendidaktik vorgenommen wird - von Belang, sondern es wird unterschieden zwischen drei Gruppen von Medien: Monument, Dokument und Historiographie. Neben diesen drei Arten von Medien historischen Erinnerns gibt es noch historische Fiktionen. Da historisches Lernen Authentizitätsansprüche stellt, werden die Medien historischen Lernens kategorisiert nach ihrem unterschiedlich starken Bezug zu Quellen. Das Kriterium der Nähe zur Quelle wird ergänzt durch die Überprüfung von Darstellungsanteil und Fiktionszusatz. Gerade bezüglich ihres Fiktionsanteils wird den historischen Kinder- und Jugendbüchern häufig vorgeworfen, nicht für den Geschichtsunterricht geeignet zu sein. In dieser Hausarbeit soll daher dieses Medium des historischen Lernens genauer betrachtet werden. Zunächst wird geklärt, worum es sich bei historischen Kinder- und Jugendbüchern überhaupt handelt und welche Textarten darunter zu subsumieren sind. Anschließend wird die Entwicklung der historischen Kinder- und Jugendliteratur betrachtet von der Aufklärung bis in die Gegenwart. Der nächste Punkt ist dem Problem der Fiktion gewidmet, bevor der didaktische Wert der Kinder- und Jugendliteratur im Geschichtsunterricht anhand einiger die gegenwärtige Diskussion prägender Stichworte (Geschichtsbewusstsein, historische Imagination, Alltagsgeschichte, Multiperspektivität, Personifizierung und Schülerinteressen) gezeigt werden soll. Daraufhin werden mehrere Auswahl-und Analysekriterien vorgestellt, welche z. B. die literarische und fachliche Qualität sowie den Lesegenuss betreffen. Den Abschluss bilden konkrete Ideen für den Einsatz der Kinder- und Jugendliteratur im Unterricht am Beispiel des Buches "Ein Trümmersommer" von Klaus Kordon.
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