Gewaltrituale, organisiertes Verbrechen oder verbotene Sexualität - kaum etwas charakterisiert eine Gesellschaft anschaulicher als das, was sie als abweichendes Verhalten definiert. Folgerichtig beschäftigt sich die Geschichtswissenschaft zusehends intensiver mit den typischen Erscheinungsformen von Kriminalität und ihrem Wandel in verschiedenen Epochen. Gerd Schwerhoff vermittelt in diesem Band die zentralen Fragestellungen, Methoden und Theorien der historischen Kriminalitätsforschung. Er skizziert die wichtigsten Deliktfelder vom Mittelalter bis in die neueste Zeit sowie das breite Spektrum möglicher Sanktionen und zeigt, welche Quellen wie genutzt werden können.
Der Band gibt einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Kriminalität und ihre Erforschung.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.05.2011Das war
böse
Zu einem der spannendsten Gebiete der Geschichtswissenschaft ist in den letzten Jahren die Kriminalitätsforschung avanciert. Der Dresdner Frühneuzeithistoriker Gerd Schwerhoff liefert in der Reihe „Historische Einführungen“ einen mustergültigen Überblick für diese Disziplin, die vielfach wiederum zergliedert ist, etwa nach Delikten, Strafverfolgung und Rechtsprechung. Serienkiller wie Jack the Ripper kommen ebenso zur Sprache wie die Nürnberger Prozesse. Dazu serviert Schwerhoff jeweils die Spezialliteratur. Seine theoretischen Erläuterungen unterfüttert er kenntnisreich mit Beispielen. Rechtsnormen der Frühen Neuzeit etwa legt er mit dem Fall einer Tagelöhnerin aus Köln dar, die sich wegen der Tötung ihres unehelichen Kindes verantworten musste. Wer sich historisch mit Kriminalität beschäftigt, ob als Profi oder als Laie, kommt an diesem Buch nicht vorbei.
Rudolf Neumaier
Gerd Schwerhoff: Historische Kriminalitätsforschung. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2011.
234 Seiten, 16,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
böse
Zu einem der spannendsten Gebiete der Geschichtswissenschaft ist in den letzten Jahren die Kriminalitätsforschung avanciert. Der Dresdner Frühneuzeithistoriker Gerd Schwerhoff liefert in der Reihe „Historische Einführungen“ einen mustergültigen Überblick für diese Disziplin, die vielfach wiederum zergliedert ist, etwa nach Delikten, Strafverfolgung und Rechtsprechung. Serienkiller wie Jack the Ripper kommen ebenso zur Sprache wie die Nürnberger Prozesse. Dazu serviert Schwerhoff jeweils die Spezialliteratur. Seine theoretischen Erläuterungen unterfüttert er kenntnisreich mit Beispielen. Rechtsnormen der Frühen Neuzeit etwa legt er mit dem Fall einer Tagelöhnerin aus Köln dar, die sich wegen der Tötung ihres unehelichen Kindes verantworten musste. Wer sich historisch mit Kriminalität beschäftigt, ob als Profi oder als Laie, kommt an diesem Buch nicht vorbei.
Rudolf Neumaier
Gerd Schwerhoff: Historische Kriminalitätsforschung. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2011.
234 Seiten, 16,90 Euro.
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Das war böse
"Ein mustergültiger Überblick für diese Disziplin ... Wer sich historisch mit Kriminalität beschäftigt, ob als Profi oder als Laie, kommt an diesem Buch nicht vorbei." (Süddeutsche Zeitung, 06.05.2011)
Die Rezensentin erprobt Schwerhoffs Einführung derzeit in einer Lehrveranstaltung für Studierende des Fachs Geschichte in den Anfangssemestern. Fazit: Die Pflichtlektüre ermöglicht eine gut zugängliche Orientierung über zentrale Fragestellungen in einem der innovativsten Felder der Geschichtsschreibung. Was könnte man im Praxistest mehr von einem Einführungswerk erwarten? (sehepunkte, 15.12.2011)
"Der Verfasser hat ein Buch vorgelegt, das auf knappem Raum eine Überfülle von Informationen und Anregungen enthält. Es wird die Geschichtswissenschaft weiterbringen." (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 08.06.2012)
"Ein mustergültiger Überblick für diese Disziplin ... Wer sich historisch mit Kriminalität beschäftigt, ob als Profi oder als Laie, kommt an diesem Buch nicht vorbei." (Süddeutsche Zeitung, 06.05.2011)
Die Rezensentin erprobt Schwerhoffs Einführung derzeit in einer Lehrveranstaltung für Studierende des Fachs Geschichte in den Anfangssemestern. Fazit: Die Pflichtlektüre ermöglicht eine gut zugängliche Orientierung über zentrale Fragestellungen in einem der innovativsten Felder der Geschichtsschreibung. Was könnte man im Praxistest mehr von einem Einführungswerk erwarten? (sehepunkte, 15.12.2011)
"Der Verfasser hat ein Buch vorgelegt, das auf knappem Raum eine Überfülle von Informationen und Anregungen enthält. Es wird die Geschichtswissenschaft weiterbringen." (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 08.06.2012)