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Seit ihrem Entstehen ist die Praktische Theologie stärker als andere Disziplinen mit der Frage nach ihrer eigenen Begründung beschäftigt, weil sie ihren Gegenstand und ihren Begriff nicht ohne weiteres vorgegeben findet. Sie ist diejenige Disziplin, die am wenigsten von einem festen Lehrbestand ausgehen darf, vielmehr ihre Fragestellungen ganz weitgehend aus der Reflexion auf die gelebte Religion und deren Kulturwirkungen gewinnen soll. Zu den Aufgaben, die die Theologie insgesamt für die Praktische Theologie vorsieht, zählt also unter anderem auch die geschichtsbewußte und gegenwartsbezogene…mehr

Produktbeschreibung
Seit ihrem Entstehen ist die Praktische Theologie stärker als andere Disziplinen mit der Frage nach ihrer eigenen Begründung beschäftigt, weil sie ihren Gegenstand und ihren Begriff nicht ohne weiteres vorgegeben findet. Sie ist diejenige Disziplin, die am wenigsten von einem festen Lehrbestand ausgehen darf, vielmehr ihre Fragestellungen ganz weitgehend aus der Reflexion auf die gelebte Religion und deren Kulturwirkungen gewinnen soll. Zu den Aufgaben, die die Theologie insgesamt für die Praktische Theologie vorsieht, zählt also unter anderem auch die geschichtsbewußte und gegenwartsbezogene Analyse der kulturpraktischen Bedeutung des Christentums. Dieses 'weiten Feldes' halber ist die Praktische Theologie aber in besonderer Weise darauf angewiesen, sich ständig ihrer allgemein-theologisch begründeten Aufgabenstellung rückzuversichern. Der Autor vertritt die These, daß die kulturreflexive Aufgabenstellung der Praktischen Theologie sich insbesondere aus dem für die evangelische Theologie insgesamt verbindlichen Programmbegriff des 'Protestantismus' ableiten läßt, aus dem sich folgenreiche Bestimmungen für die Praktische Theologie ergeben. Um dies zu veranschaulichen, werden vier klassische allgemein-theologische Protestantismustheorien aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert in historischer und systematischer Perspektive rekonstruiert (G.W.F. Hegel, F.C. Baur, R. Rothe, E. Troeltsch). Gleichzeitig wird deren Bedeutung für zeitgenössische und praktisch-theologische Selbstreflexionen dargestellt (Ph. K. Marheineke, C.I. Nitzsch, E.C. Achelis, H. Bassermann, O. Baumgarten). Christian Albrecht dokumentiert so die Genealogie einer aus theologischen Gründen kulturwissenschaftlich ergänzten und orientierten Praktischen Theologie.