Die historische Lexikographie des Deutschen, Niederländischen und Englischen erfolgt aus vergleichbaren ideologischen Motiven: Sie intendiert in ihren Anfängen die Lenkung des Benutzers auf die eigene Vorgeschichte, auf patriotische bzw. nationale Identitätsbildung, auf Bewusstmachung literarischer Höhenkämme und damit auf bildungsbürgerlich motivierte Kulturpädagogik. Neben diesen Anliegen stehen die Anforderungen der akademischen Disziplin Lexikographie. Diese zielt auf die Nennung des Wortschatzes einer Zeit, auf ihre semantische, syntaktische und pragmatische Beschreibung in einer hochgradig standardisierten Reihe von Informationspositionen. Der Band beschreibt, diskutiert und bewertet die Füllung dieser Positionen mittels fachlinguistischer Kriterien. Zur Sprache kommen: Das Lemma, die Morphologie, die Bedeutung, die Syntax, die Wortbildung, die Phraseme, die Pragmatik und die Belege, jeweils auf dem Hintergrund gesellschaftlich-ideologischer sowie fachlinguistischer Anliegen.
"This study is very worthwhile for students of historical lexicography, and for lexicographers who intend to compile historical dictionaries. Reichmann deals conclusively and comprehensively with all aspects, and the reader can learn much from this formidable master of historical lexicography. It is a book that can be recommended without reserve."
Maria Smit in: Lexikos 26/2016, 446-455
Maria Smit in: Lexikos 26/2016, 446-455