Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1,3, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Seminar: Geschichte als Theater? Eine Einführung in die Historische Anthropologie am Beispiel der Melbourne Group, Sprache: Deutsch, Abstract: Immer wieder sind wir Zeugen von politisch motivierten Versuchen, die Geschichte und ihre Bedeutung für den Menschen so vorzustellen, damit sie sein Handeln hic et nunc legitimiert. Die Geschichtswissenschaften dienten also der ständigen historischen Korrelation, in der es darum geht, durch das Frage-Antwort-Modell, die eigene gegenwärtige Existenz im Lichte des Vergangenen neu zu interpretieren und Aussicht für die Zukunft zu verschaffen. Die Geschichtswissenschaften sind auf diesem Wege nicht allein. Die angedeutete Problemstellung betraf nicht nur politische Ereignisse, die wir aus Handbüchern kennen, sondern auch, wenn nicht vor allem, den Menschenan sich als die Antriebskraft aller sozialen, politischen und ökonomischen Gegebenheiten, wie etwa die Gesellschaft, der Staat und die Wirtschaft. In den Vordergrund hat sich jedoch die Überzeugung gedrängt, daß der Mensch ein handelndes Subjekt aller Änderungen ist, trotzdem weist er konstituierende invariable und zu seiner Natur gehörende Eigenschaften auf. All das versucht die Anthropologie zu hinterfragen und systematisch strukturierte Schlußfolgerungen zu ziehen. Die Hausarbeit ist in drei Hauptteile aufgegliedert. Als erstes wird der Begriff der historischen Anthropologie und seine Bezüge zu den anderen Anthropologien genau erklärt. Im zweiten Teil wird der Inhalt des Possessing Albany vorgestellt, wobei auch andere veröffentlichte Publikationen der Autorin berücksichtigt werden. Die Geschichte der kolonialen Provinz Albany in der Periode 1640-1710 und die ständig ausbrechenden Konflikte zwischen Holländern und Engländern werden hier nicht nur inhaltlich, sondern auch in einem breiteren kulturellen Kontext geschildert. Selbst die Autorin stellt fest, sie schreibe cross-cultural history oder besser encounter history. Der dritte und letzte Teil schafft eine Verbindung, der in den ersten Teilen angedeuteten Elemente, also eine Synthese des theoretischen Ansatzes und der Texte von Donna Merwick, die in einer kritischen Bewertung der Methode der historischen Metapher einmünden sollte. Es werden auch andere Quellen benutzt, die sich mit der Hermeneutik menschlichen historischen Handelns auseinandersetzen. Die verschiedenen possessing- Weisen (die englische, die holländische und auch französische als eine von den beiden differierende) werden hier auch kurz vorgestellt.
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