Akademische Arbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 1, Johannes Kepler Universität Linz (Institut für Frauen- und Geschlechterforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung im Haushalt unter einem historischen Blickwinkel. Die Trennung in einen öffentlichen und einen privaten, von staatlicher Einflussnahme ausgeklammerten Bereich, ist konstitutiv für den modernen Staat. Diese liberale Errungenschaft bewirkt aus feministischer Sicht jedoch eine Zementierung patriarchaler Machtstrukturen, die die Rechte derer verletzen, deren primärer Arbeits- und Verantwortungsbereich ins Private fällt, nämlich der Frauen. Dem freiwillig geschlossenen Gesellschaftsvertrag liegt demnach ein herrschaftlich erzwungener Geschlechtervertrag zugrunde.Ökonomische Ansätze betrachten die Haushaltsmitglieder als rational handelnde Akteure, die ihre verfügbaren Ressourcen zwischen Markt und Haushalt so aufteilen, dass ihr Gesamtnutzen maximal ist. Wie in einem guten Team macht jeder das, was er am besten kann. Sind die komparativen Vorteile beispielsweise dahingehend verteilt, dass der Mann mehr verdient, so ist es ökonomisch sinnvoll, wenn sich die Frau um die Hausarbeit kümmert.Ressourcen- oder Austauschtheorien verstehen die Aufteilung der Hausarbeit hingegen als Ergebnis eines Verhandlungsprozesses. Wer innerhalb des Haushalts über mehr Ressourcen (Bildung, Einkommen, Berufsposition) verfügt und/oder weniger Interesse am Fortbestand der Beziehung hat, hat eine stärkere Verhandlungsmacht und kann die unangenehme Hausarbeit von sich weisen.Diese Theorien sind per se geschlechtsneutral, das heißt sie erklären bestenfalls den konkreten Einzelfall, können aber keine Begründung dafür liefern, warum es de facto immer die Frauen sind, die den Großteil der Hausarbeit zu verrichten haben.Ein möglicher Erklärungsansatz hierfür wäre die Geschlechterrollentheorie. Geschlechterrollen sind eine Sammlung von kulturellen Werten, die über Sozialisation (Tradition, Geschichte) erlernt werden. Solche Rollen sind dauerhaft angelegt und entstehen durch ständige Reproduktion von Geschlechtsidentität. Ein Blick in die Geschichte soll Klarheit bringen.
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