Die Einschiitzung und Beurteilung der in jiingster Zeit verstiirkt gefOhrten Diskussio nen urn die Zusammenarbeit des tertiiiren und quartiiren Bildungssektors erfordert eine Beschiiftigung mit den historischen Urspriingen und Erfahrungen der Erwachse nenbildungsbeteiligung von Hochschulen. Denn erst die Kenntnis der Geschichte universitiirer Erwachsenenbildung ermoglicht es, aktuelle Probiemstellungen aus ihrer spezifischen Situationsgebundenheit herauszufOhren und sie als Elemente eines histo rischen Prozesses zu betrachten. Indem ich mich des geschichtlichen Kontextes der Fragestellungen vergewissere, schaffe ieh zugleieh die Voraussetzung fOr eine realisti sche Bewertung von momentanen Handlungschancen im Feld universitiirer Erwachse nenbildung. Die Beschiiftigung mit den historischen Urspriingen und Vorlaufern der heutigen wissenschaftlichen Weiterbildung findet in dieser Arbeit unter einer mehrdimensio nalen Perspcktive statt. Wiihrend in den Kapiteln das Verhiiltnis von Wissenschaft und Erwachsenenbildung in seiner chronologischen Abfolge behandelt wird, volIzieht sieh die Auseinandersetzung mit den einzelnen historischen Epochen anhand dreier iibergreifender Problemstellungen. In einem ersten Komplex gilt es die Begriindungs zusammenhiinge universitiirer Erwachsenenbildung im Kontext politi scher , sozialer und ideengeschiehtlicher Faktoren aufzuzeigen; im Vordergrund steht dabei die Anna he rung an das Verhiiltnis von Bildung, Hochschule und Gesellschaft unter den jeweili gen zeitgeschiehtlichen Bedingungen. In einem zweiten Problernzugang widme ieh mieh den Inhaltt'n, Methoden und Organisationsformen von wissenschaftlicher Wei terbildung; Ziel ist es dabei, eine deskriptive Bestandsaufnahme universitiirer Erwach senenbildung in den einzelnen historischen Phasen vorzunehmen. AnschlieBend wird in einem dritten Schritt auf ein zentrales Problem wissenschaftlicher Weiterbildung, das Verhiiltnis von Wissenschaft und Lebenspraxis, eingegangen.