Eine wissenssoziologische Rekonstruktion der Entwicklung der Semantik des modernen Antisemitismus im 19. Jahrhundert in ihrer Relation zu einem kollektiven Selbstbild.Soziologische und historische Untersuchungen zum Antisemitismus konzentrieren sich in der Regel auf das antisemitische Feindbild. Antisemitische Feindbilder aber stehen nicht alleine. Sie sind auf kollektive Selbstbilder bezogen. Die Historische Wissenssoziologie des modernen Antisemitismus arbeitet den innovativen Ansatz, den Antisemitismus in seiner Relation zu einem kollektiven Selbstbild zu analysieren, historisch aus: Sie rekonstruiert die Entwicklung des Antisemitismus vom ausgehenden 18. bis zum späten 19. Jahrhundert als Prozess seiner Nationalisierung. Triebkräfte dieses Prozesses auf der Ebene des Wissens sind Veränderungen in der sozialen Organisation der modernen Gesellschaft.Die Untersuchung hat erhebliche Konsequenzen für Differenzierungen, die sich in der Antisemitismusforschung durchgesetzt haben, und damit für das Verständnis der Geschichte und Entwicklung des modernen Antisemitismus. So wird etwa die etablierte Unterscheidung zwischen »religiösem«, »kulturellem« und »rassistischem« Antisemitismus begrifflich neu gefasst: Es handelt sich um Variationen eines in seiner Grundstruktur nationalen Antisemitismus.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
»Weyands Buch ist, vor allem aufgrund seiner stupenden Quellenkenntnis, ein wichtiger Beitrag zur Debatte.« (Jan Süselbeck, literaturkritik.de, 05.04.2017) »ein relevanter Schritt in der Auseinandersetzung einer wissenschaftstheoretisch motivierten historischen Denkweise mit der post-marxistischen Sozialtheorie.« (Prof. Dr. Endre Kiss, Sociologia Internationalis, 1-2/2016) »Jan Weyand hat mit seiner historischen Wissenssoziologie des modernen Antisemitismus ein wichtiges Buch vorgelegt.« (Gerda Bohmann, Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2018) »Damit vermittelt Weyands Buch nicht nur historische Kenntnisse, sondern auch Argumente für die politische Auseinandersetzung.« (Jens Renner, analyse & kritik, 17.04.2018)