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Die Entwicklung der Geschichtswissenschaften in den USA, England, Frankreich und Deutschland vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute steht in diesem Band im Mittelpunkt.Dabei geht es weniger um das »historische Denken« im Sinne der deutschen Theoriesprache, als um Paradigmata und dominierende Denkfiguren der professionellen Historiker, um einige ihrer wissenschaftlichen und politischen Intentionen und Konflikte, auch um ihre Wirkungen, um Grenzen und Aufgaben - mithin um ein Denken, das die Historiker selbst geprägt haben. Es zeigt sich, daß die Entwicklung der Geschichtswissenschaften…mehr

Produktbeschreibung
Die Entwicklung der Geschichtswissenschaften in den USA, England, Frankreich und Deutschland vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute steht in diesem Band im Mittelpunkt.Dabei geht es weniger um das »historische Denken« im Sinne der deutschen Theoriesprache, als um Paradigmata und dominierende Denkfiguren der professionellen Historiker, um einige ihrer wissenschaftlichen und politischen Intentionen und Konflikte, auch um ihre Wirkungen, um Grenzen und Aufgaben - mithin um ein Denken, das die Historiker selbst geprägt haben. Es zeigt sich, daß die Entwicklung der Geschichtswissenschaften keineswegs im Bann von großen, transnationalen Trends verlaufen ist. Vielmehr sticht eine verblüffende Asymmetrie und Vielfalt ins Auge: Die Eigenart der nationalhistorischen Bedingungen erwies sich offenbar als so durchsetzungsfähig, daß es jeweils zu einer zeitlich begrenzten, landesspezifischen Dominanz von Strömungen kam, für die es anderswo nur selten ein exaktes Pendant gibt. Besondere Aufmerksamkeit widmet Wehler der »neuen Kulturgeschichte«, deren Defizite und »apolitische Abstinenz« er hinterfragt.Inhalt:_ Vorwort_ Die Vereinigten Staaten_ England_ Frankreich_ Deutschland_ Das Duell zwischen Sozialgeschichte und Kulturgeschichte_ Defizite der »neuen Kulturgeschichte«_ Die apolitische Abstinenz der »neuen Kulturgeschichte«_ Theorieströmungen seit 1945_ RegisterZur Reihe der EKVDas Kulturwissenschaftliche Institut im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen wurde im Herbst 1988 von der nordrhein-westfälischen Landesregierung mit der Zielsetzung gegründet, ' Probleme einer durch Wissenschaft, Technik und industrielle Produktion geprägten Gesellschaft und Kultur' zu erforschen. Es richtet zeitlich befristete Studiengruppen ein, die mit wechselnden Gastwissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen innovative Forschungsprojekte zu unterschiedlichen Fragestellungen realisieren. Die Studiengruppen sind interdisziplinär angelegt und dienen der Grundlagenforschung im Bereich der Kulturwissenschaften. Ihre Themen orientieren sich an aktuellen Orientierungsproblemen moderner Gesellschaften im internationalen und interkulturellen Zusammenhang. Die mit den folgenden Bänden eröffnete Reihe der Essener Kulturwissenschaftlichen Vorträge (EKV) bringt ausgewählte Beispiele aus dem Vortragsprogramm des Instituts.
Autorenporträt
Hans-Ulrich Wehler, geboren 1931, studierte Geschichte und Soziologie an den Universitäten Köln, Bonn, Athens/Ohio (USA). 1960 Promotion, 1968 Habilitation. Von 1968 bis 1970 war er Privatdozent in Köln, 1970/1971 Professor an der Freien Universität Berlin. Seit 1971 war er Professor für Allgemeine Geschichte an der Universität Bielefeld, 1972 Gastprofessor an der Harvard University, Cambridge/Massachussetts, 1976 an der Princeton University, Princeton/New Jersey, 1983/1984 an der Stanford University, Stanford/California, 1989 an der Harvard University. 1996 Emeritierung, 1997 Yale University. 1999 wurde Hans-Ulrich Wehler zum auswärtigen Ehrenmitglied des amerikanischen Historiker-Verbandes ernannt. Im Jahr 2003 erhielt er den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen, 2004 wurde er Ehrensenator der Universität Bielefeld. 2014 erhielt er den Lessing-Preis für Kritik. Hans-Ulrich Wehler verstarb 2014.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Franziska Augstein zeigt sich in ihrer Kurzkritik sehr angetan von Hans-Ulrich Wehlers Essays zum "historischen Denken" am Ende des letzten Jahrhunderts, über "geschichtswissenschaftliche Strömungen" in Amerika und Europa und über neuere Kulturgeschichte. Sie preist die Texte als "prägnant" und dabei allgemein verständlich und schätzt besonders ihre "Transparenz", die der Autor, wie sie lobend feststellt, nicht zuletzt durch klare politische Positionen erreicht.

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