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Alle haben sie ihren Führer geliebt! Fast alle. Unsere Eltern, Lehrer, Pfarrer. Und haben das Zwangserbe sprachlos hinterlassen. Peter Roos erzählt und will wissen, wie die Nachgeborenen mit dieser NS-Hypothek leben. Er schickt ein hitlerkrankes Ich durch die Schweigemauer der Familie in die Archive. Dort findet der Held den klassischen Mitläufer, Hitlers Landschaftsmaler Hermann Gradl. Dort findet er die stille Widerstandskämpferin, die Musikstudentin Ilse Sonja Totzke, und er trifft eine 80jährige Eva Braun, die sich und das Ich fragt: wie konnte ich den Diktator lieben?

Produktbeschreibung
Alle haben sie ihren Führer geliebt! Fast alle. Unsere Eltern, Lehrer, Pfarrer. Und haben das Zwangserbe sprachlos hinterlassen. Peter Roos erzählt und will wissen, wie die Nachgeborenen mit dieser NS-Hypothek leben. Er schickt ein hitlerkrankes Ich durch die Schweigemauer der Familie in die Archive. Dort findet der Held den klassischen Mitläufer, Hitlers Landschaftsmaler Hermann Gradl. Dort findet er die stille Widerstandskämpferin, die Musikstudentin Ilse Sonja Totzke, und er trifft eine 80jährige Eva Braun, die sich und das Ich fragt: wie konnte ich den Diktator lieben?
Autorenporträt
Peter Roos, geboren 1950, lebt als freier Schriftsteller in Wien und in Marktheidenfeld am Main. Er wurde bekannt durch seine Generationenbücher Trau keinem über 30 und Die wilden 40er. Er veröffentlichte den Prosaband Von der Abschaffung des Tageslichts und, zusammen mit Friederike Hassauer, den Bild-Essay Der weibliche Körper, der männliche Blick: Félicien Rops. Zuletzt erschienen bei Reclam Leipzig Hitler Lieben. Roman einer Krankheit (RBL 1713) und Vespa Stracciatella. Ein Roller-Roman mit 50 Fotos aus den 50ern (RBL 1733).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.11.2000

Hitler lieben

Vor knapp zwei Jahren hat sich Peter Roos seine Geburtsstadt zum Feind gemacht, und mit ihr jeden, der nicht wahrhaben will, wie sehr Hitler einst von vielen geliebt wurde. Sein Roman "Hitler lieben", der jetzt als Taschenbuch erschienen ist, basiert auf langjährigen Recherchen und einem gesellschaftlichen Schweigen. Hans Wollschläger schrieb in seiner Kritik zu dem Roman (F.A.Z. vom 1. Dezember 1998), den er als Beschäftigung mit dem Phänomen der Verdrängung sieht: "Die vor-, mit-, nachhitlerschen Geschichten - daß sie sich kaum unterscheiden, ist die Geschichte, die das Buch zuletzt erzählt." Als Roman einer Krankheit hat Peter Roos sein Buch bezeichnet. Daß der Patient keineswegs gewillt ist, diese Diagnose anzunehmen, zeigt nicht zuletzt die Reportage über die Wirkungsgeschichte des Buches, um die die Taschenbuchausgabe ergänzt wurde. (Peter Roos: "Hitler lieben". Roman einer Krankheit. Reclam Leipzig Verlag, Leipzig 2000. 378 S., br., 19,80 DM.)

sdm

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Höchstwahrscheinlich werden manche dieses Buch als eine Provokation empfinden, als Skandal, als Wichtigtuerei, als schrille, obszöne Selbstinszenierung, als narzisstischen Exhibitionismus, aber ich habe selten eine schonungslosere und ehrlichere Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gelesen als das Buch von Peter Roos. Südwestfunk

Zutiefst aufwühlender, literarisch konvulsivischer Umgang ... man spürt die innere Arbeit ... Hohe literarische Qualität! Die Zeit

Was aber verdrängt wird, nimmt teil an der Alterslosigkeit des Unbewussten; nur im Gewissen gibt es für das Leben die erlösende Sterblichkeit. Hitler lebt fort, unser ewiger Wiedergänger: der Moralist Roos beschreibt noch einmal diesen seinen fortlebenden Triumph über auch alle Moral. Frankfurter Allgemeine Zeitung