Alle haben sie ihren Führer geliebt! Fast alle. Unsere Eltern, Lehrer, Pfarrer. Und haben das Zwangserbe sprachlos hinterlassen. Peter Roos erzählt und will wissen, wie die Nachgeborenen mit dieser NS-Hypothek leben. Er schickt ein hitlerkrankes Ich durch die Schweigemauer der Familie in die Archive. Dort findet der Held den klassischen Mitläufer, Hitlers Landschaftsmaler Hermann Gradl. Dort findet er die stille Widerstandskämpferin, die Musikstudentin Ilse Sonja Totzke, und er trifft eine 80jährige Eva Braun, die sich und das Ich fragt: wie konnte ich den Diktator lieben?
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.11.2000Hitler lieben
Vor knapp zwei Jahren hat sich Peter Roos seine Geburtsstadt zum Feind gemacht, und mit ihr jeden, der nicht wahrhaben will, wie sehr Hitler einst von vielen geliebt wurde. Sein Roman "Hitler lieben", der jetzt als Taschenbuch erschienen ist, basiert auf langjährigen Recherchen und einem gesellschaftlichen Schweigen. Hans Wollschläger schrieb in seiner Kritik zu dem Roman (F.A.Z. vom 1. Dezember 1998), den er als Beschäftigung mit dem Phänomen der Verdrängung sieht: "Die vor-, mit-, nachhitlerschen Geschichten - daß sie sich kaum unterscheiden, ist die Geschichte, die das Buch zuletzt erzählt." Als Roman einer Krankheit hat Peter Roos sein Buch bezeichnet. Daß der Patient keineswegs gewillt ist, diese Diagnose anzunehmen, zeigt nicht zuletzt die Reportage über die Wirkungsgeschichte des Buches, um die die Taschenbuchausgabe ergänzt wurde. (Peter Roos: "Hitler lieben". Roman einer Krankheit. Reclam Leipzig Verlag, Leipzig 2000. 378 S., br., 19,80 DM.)
sdm
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Vor knapp zwei Jahren hat sich Peter Roos seine Geburtsstadt zum Feind gemacht, und mit ihr jeden, der nicht wahrhaben will, wie sehr Hitler einst von vielen geliebt wurde. Sein Roman "Hitler lieben", der jetzt als Taschenbuch erschienen ist, basiert auf langjährigen Recherchen und einem gesellschaftlichen Schweigen. Hans Wollschläger schrieb in seiner Kritik zu dem Roman (F.A.Z. vom 1. Dezember 1998), den er als Beschäftigung mit dem Phänomen der Verdrängung sieht: "Die vor-, mit-, nachhitlerschen Geschichten - daß sie sich kaum unterscheiden, ist die Geschichte, die das Buch zuletzt erzählt." Als Roman einer Krankheit hat Peter Roos sein Buch bezeichnet. Daß der Patient keineswegs gewillt ist, diese Diagnose anzunehmen, zeigt nicht zuletzt die Reportage über die Wirkungsgeschichte des Buches, um die die Taschenbuchausgabe ergänzt wurde. (Peter Roos: "Hitler lieben". Roman einer Krankheit. Reclam Leipzig Verlag, Leipzig 2000. 378 S., br., 19,80 DM.)
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Höchstwahrscheinlich werden manche dieses Buch als eine Provokation empfinden, als Skandal, als Wichtigtuerei, als schrille, obszöne Selbstinszenierung, als narzisstischen Exhibitionismus, aber ich habe selten eine schonungslosere und ehrlichere Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gelesen als das Buch von Peter Roos. Südwestfunk
Zutiefst aufwühlender, literarisch konvulsivischer Umgang ... man spürt die innere Arbeit ... Hohe literarische Qualität! Die Zeit
Was aber verdrängt wird, nimmt teil an der Alterslosigkeit des Unbewussten; nur im Gewissen gibt es für das Leben die erlösende Sterblichkeit. Hitler lebt fort, unser ewiger Wiedergänger: der Moralist Roos beschreibt noch einmal diesen seinen fortlebenden Triumph über auch alle Moral. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Zutiefst aufwühlender, literarisch konvulsivischer Umgang ... man spürt die innere Arbeit ... Hohe literarische Qualität! Die Zeit
Was aber verdrängt wird, nimmt teil an der Alterslosigkeit des Unbewussten; nur im Gewissen gibt es für das Leben die erlösende Sterblichkeit. Hitler lebt fort, unser ewiger Wiedergänger: der Moralist Roos beschreibt noch einmal diesen seinen fortlebenden Triumph über auch alle Moral. Frankfurter Allgemeine Zeitung