"Sie und Deutschland erinnern mich an die Schöpfungsgeschichte in der Bibel. Nichts sonst beschreibt den Eindruck richtig", schreibt Lady Londonderry an Hitler. Wie war es möglich, daß die Spitzen der englischen Gesellschaft derartige Briefe schrieben? Und woraus speiste sich die krasse Fehleinschätzung der wahren Ziele Hitlers?
Ian Kershaws neues Buch ist eine exzellente Darstellung Englands ambivalenter Beziehungen zu Deutschland in den Dreißigern und der fatalen Versuche einiger seiner hochrangigsten Vertreter, Freundschaft mit Hitler und seinem Regime schließen zu wollen. In Lord Londonderry, Cousin Churchills und zeitweise Mitglied des englischen Kabinetts, finden sich wie in einem Brennglas Motive und Hintergründe für die britische Appeasementpolitik versammelt. Ein differenziertes und gleichzeitig beklemmendes Porträt von Hitlers Freunden in England und ihrem Verkennen der nahenden Katastrophe.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Ian Kershaws neues Buch ist eine exzellente Darstellung Englands ambivalenter Beziehungen zu Deutschland in den Dreißigern und der fatalen Versuche einiger seiner hochrangigsten Vertreter, Freundschaft mit Hitler und seinem Regime schließen zu wollen. In Lord Londonderry, Cousin Churchills und zeitweise Mitglied des englischen Kabinetts, finden sich wie in einem Brennglas Motive und Hintergründe für die britische Appeasementpolitik versammelt. Ein differenziertes und gleichzeitig beklemmendes Porträt von Hitlers Freunden in England und ihrem Verkennen der nahenden Katastrophe.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als "große Studie" würdigt Martin Meyer dieses Buch über Lord Londonderry (1878-1949), das der englische Historiker Ian Kershaw vorgelegt hat. In einer recht umfangreichen Besprechung charakterisiert Meyer das Buch als Porträt Lord Londonderrys, eines Vertreters der britischen upper class und frühen Exponenten der Appeasement-Politik gegenüber Nazideutschland und Bewunderer Hitlers. Kershaw rekonstruiere die politische Biografie des erzkonservativen Lords vor dem Panorama der Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs. Zudem zeige er, wie sich weite Teile der englischen Elite in Politik und Medien über Rolle und Absichten Hitlers in Illusionen ergingen. Ausführlich schildert Meyer die historischen Hintergründe, zeichnet Londonderrys Karriere nach und berichtet über seine Kontakte zu Nazigrößen wie Göring und Ribbentrop. Kershaws Studie über Londonderry zeichnet sich zur Freude Meyers durch dieselben Stärken wie dessen Hitler-Biografie aus - diese "fesselte mit einer Mixtur aus genauen Fakten, hellen Analysen und glänzend erzählter Geschichte".
© Perlentaucher Medien GmbH
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