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Nach Ausdehnung und Bevölkerung übertraf Hitlers Imperium die USA und sollte Basis für die deutsche Weltherrschaft werden. Mazower entwirft ein bestürzendes Bild von der Welt, wie sie nach Vorstellung Hitlers und seiner Anhänger hätte aussehen sollen: Juden, Russen, Polen ausgelöscht oder als Arbeitssklaven eingesetzt; die germanische Rasse herrschend und allein zu Reichtum und Wohlstand berechtigt in einem Großreich vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer. Dass diese Vision schließlich nach den ersten großen militärischen Erfolgen nicht Realität wurde, ist zu einem gewissen Teil auch der totalen…mehr

Produktbeschreibung
Nach Ausdehnung und Bevölkerung übertraf Hitlers Imperium die USA und sollte Basis für die deutsche Weltherrschaft werden. Mazower entwirft ein bestürzendes Bild von der Welt, wie sie nach Vorstellung Hitlers und seiner Anhänger hätte aussehen sollen: Juden, Russen, Polen ausgelöscht oder als Arbeitssklaven eingesetzt; die germanische Rasse herrschend und allein zu Reichtum und Wohlstand berechtigt in einem Großreich vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer. Dass diese Vision schließlich nach den ersten großen militärischen Erfolgen nicht Realität wurde, ist zu einem gewissen Teil auch der totalen deutschen Verkennung der ökonomischen und politischen Notwendigkeiten eines solchen Großreichs zuzuschreiben. Mazower zeigt, wie sich die Nazis mit ihrer Ideologie den eigenen kolonialen Träumen - die nicht genuin faschistisch, sondern geradewegs dem 19. Jahrhundert und dem britischen Weltreich entlehnt waren - selbst im Wege standen. Ein viel gelobtes Werk, das nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf Europa ein neues Licht wirft.
Autorenporträt
Mark Mazower leitet heute, nach Professuren in London und Yale, das Center for International History der Columbia University in NYC. Er schreibt für mehrere britische Zeitschriften und kommentiert für Radio- und TV-Sender.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Einen sehr ungewöhnlichen, sehr kühlen und ausgesprochen aufschlussreichen Ansatz hat sich Mark Mazower für seine Studie zur NS-Herrschaft über Europa ausgesucht, wenn man dem Rezensenten Herfried Münkler folgt. Mazower vergleicht darin das Dritte Reich und seine Besatzungspolitik mit anderen großen Imperien, dem Britischen etwa oder dem Habsburger. Und er misst die Ergebnisse der nationalsozialistischen Imperialpolitik an ihren eigenen Zielen. Dabei kommt er zu dem Schluss, erfahren wir Rezensenten, dass die Nazis alles falsch machten, was sie falsch machen konnten. Da sich Hitler allein auf die Kriegführung konzentrierte, vernachlässigte er, den besetzten Ländern im Westen etwa eine politische Perspektive zu geben. Im Osten führte der grausame Vernichtungsfeldzug zur Niederlage des Krieges, nicht der kalte Winter, fasst Münkler zum Beispiel eine wichtige Erkenntnis Mazowers zusammen. Auch die Vernichtung der europäischen Juden erklärt sich laut Münkler für Mazower aus der Tatsache, dass eine Imperialmaschinerie heiß lief, die eigentlich kein Ziel hatte. Münkler staunt, wie viel Neues es über die Nazi-Herrschaft in Europa noch zu lernen gibt.

© Perlentaucher Medien GmbH