HIV/AIDS hat enorme Auswirkungen auf die Weltbevölkerung, insbesondere auf die Menschen in Afrika südlich der Sahara. Die Bemühungen, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, haben sich eher auf präventive als auf kurative Strategien konzentriert. Jüngste Berichte weisen jedoch darauf hin, dass die Infektionsraten weltweit weiter ansteigen, vor allem bei Frauen. Soziale Beobachter haben die Anfälligkeit von Frauen für die Krankheit auf verschiedene soziale, wirtschaftliche und kulturelle Faktoren zurückgeführt. Als Reaktion auf diese Beobachtungen wurden verschiedene Projekte ins Leben gerufen, die dazu beitragen sollen, den Geschlechterdiskurs bei HIV/AIDS-Infektionen zu thematisieren. Eine Untersuchung dieser Projekte zeigt jedoch, dass dem Geschlechterdiskurs in den Inhalten der Gesundheitskommunikation wenig oder gar keine Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dieses Buch untersucht geschlechtsspezifische und kommunale kulturelle Werte in Botschaften der Gesundheitskommunikation, mit besonderem Schwerpunkt auf Fernsehbotschaften, die sich an Frauen richten. Die Studie wendet soziale Identitäts- und kulturelle Relevanzwerte auf bereits existierende HIV/AIDS-Botschaften im Fernsehen an. Die Auswirkungen der Botschaften auf Frauen wurden anhand der Variablen Identitätssalienz, Glaubwürdigkeit des Präsentators der Botschaft, Akzeptanz und Erinnerung gemessen. Siebzig ghanaische Frauen im Alter zwischen 20 und 56 Jahren nahmen an der Studie teil.