Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Pädagogik - Hochschulwesen, Note: 1,7, , Veranstaltung: qualitative Forschungsmethoden, Sprache: Deutsch, Abstract: Immer wieder wird über die Anwesenheitspflicht in Vorlesungen debattiert. So vielfältig die Meinungen Einzelner dazu sind, so unterschiedlich sind auch die Regelungen in den jeweiligen Bundesländern und den Hochschulen selbst. Auch im ausgewählten Fallbeispiel wird die Maßnahme kontrovers diskutiert. In der Hochschule X, nachfolgend nur Hochschule genannt, mit 15.000 Studierenden wurde die Anwesenheitspflicht vor fünf Jahren abgeschafft. Die dortigen Prüfungen müssen so gestaltet sein, dass man sie bestehen kann, ohne die Vorlesungen besucht zu haben. Einige Dozenten und Studierende kritisieren, dass aufgrund der geringen Teilnehmeranzahl seit Abschaffung der Anwesenheitspflicht keine konstruktive Auseinandersetzung mit den Lehrinhalten mehr möglich sei. Andere wiederum sind der Meinung, dass die Lernatmosphäre sich deutlich verbessert habe, da nur noch Studierende anwesend seien, die wirklich an den Themen und dem Austausch interessiert sind. Entgegen der im Fallbeispiel verwendeten statistischen Analyse der letzten fünf Jahre zeigt die wissenschaftliche Studie von Rolf Schulmeister, dass sich das Leistungsniveau der Studierenden in Form des Notendurchschnittes mit zunehmendem Absentismus verschlechtert hat. Im Vergleich zu den meisten Studien seit Abschaffung der Anwesenheitspflicht, die sich überwiegend mit dem Absentismus beschäftigt haben, fokussiert diese Fallstudie die Anwesenheit der Studierenden. Seit Abschaffung der Anwesenheitspflicht haben sich die meisten Studien mit den Gründen für den zunehmenden Absentismus beschäftigt. Laut der umfassenden Studie von René Bochmann der TU Chemnitz bemängeln Studierende insbesondere die veralteten und kaum interaktiven didaktischen Methoden in Vorlesungen sowie die fehlende Selbstbestimmung. Doch trotz dieser Kritik nimmt der Großteil der Studierenden nach wie vor an Vorlesungen teil. Ausgehend von diesem Phänomen geht diese Arbeit der folgenden Frage nach: Was motiviert berufsbegleitend Studierende trotz Abschaffung der Anwesenheitspflicht an Vorlesungen teilzunehmen? Generell wird zwischen physischer Anwesenheit und aktiver Teilnahme differenziert. Da für die zu erforschenden Motive und Motivstrukturen jedoch beide Formen relevant sind, werden sie gleichermaßen berücksichtigt bzw. nicht explizit unterschieden. Was ist eigentlich Motivation?
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