Der Sonderband der „hochschule. journal für wissenschaft und bildung“ bereitet das theoretische Wissen um Hochschulorganisationen auf. Prägnant dargestellt werden jene Ansätze, die sich mit den Begriffen der Expertenorganisation, dem garbage-can-model, der losen Kopplung oder der organisierten Anarchie verbinden. Herausgestellt werden dabei jene Spezifika, die – vermutlich dauerhaft – der Transformation der Hochschulen in eine „normale“ Organisation entgegenstehen. Nicht zuletzt dieses Wissen um die organisationalen Besonderheiten der Hochschule qualifiziert die Hochschulforschung gegenüber den Konkurrenten der Consultingagenturen. Im Anschluss an diese Musterung der zentralen Erklärungsthesen der Hochschulorganisationsforschung wird das Wissen um anwendungsfallgebundene Hochschulorganisationsanalysen zusammengestellt. Dabei steht der Projekttyp im Mittelpunkt, der heutzutage typisch ist: extern beauftragt und ressourcenknapp, aber dennoch – aus Sicht der Auftraggeber – möglichst umfänglich, tiefensondierend und weiträumige Kontexte einbeziehend, auf dass möglichst kein Aspekt ungeklärt bleibe. Im einzelnen geht es dabei um die Funktionen solcher Analysen, praktisch-organisatorische Aspekte (Ressourcen, Rolle der Auftraggeber, Informations- und Quellenlage), Umsetzungsprobleme und -problemlösungen sowie Analysewerkzeuge. Bei all dem erfolgt eine lebensnahe Auswertung, die sich auf mögliche Konflikte und praktische Probleme konzentriert. Ebenso wird durchgehend die Frage nach niedrigschwelliger, adressatenorientierter Analyse- und Ergebnisdarstellung berücksichtigt.