Endlich darf Margareta Sommerfeld wieder ermitteln! Nach „Eisaugen“ und „Zechenbrand“ liegt mit „Hochzeitsglocken“ nun ihr dritter Fall im Gmeiner Verlag vor. Die sympathische Hobbyermittlerin bekommt es dieses Mal mit einem Heiratsschwindler zu tun, der aber schon nach wenigen Seiten von ihr tot in
seinem Keller aufgefunden wird. Margit Kruse ist es wieder gelungen, mit spitzer Feder den Charme…mehrEndlich darf Margareta Sommerfeld wieder ermitteln! Nach „Eisaugen“ und „Zechenbrand“ liegt mit „Hochzeitsglocken“ nun ihr dritter Fall im Gmeiner Verlag vor. Die sympathische Hobbyermittlerin bekommt es dieses Mal mit einem Heiratsschwindler zu tun, der aber schon nach wenigen Seiten von ihr tot in seinem Keller aufgefunden wird. Margit Kruse ist es wieder gelungen, mit spitzer Feder den Charme des Ruhrgebiets auf ihre etwas skurrilen Figuren zu übertragen. Ein Muss für jeden, der den „Pott“ mag, aber auch für solche, die diese außergewöhnliche Region und ihre Menschen noch nicht kennen und lieben gelernt haben.
Bei einer Kaffeefahrt, die Margareta mit ihrer Mutter Waltraud unternimmt, trifft sie ihren ehemaligen Klassenkameraden Harald Kleinschnittger wieder. Aus dem unscheinbaren und pummeligen Schuljungen ist ein äußerst gut aussehender Mann geworden. Er bestreitet jedoch, der zu sein, für den Margareta ihn hält. Er gibt sich als Simon von Brehden aus. Unter diesem Namen macht er alten, reichen Damen den Hof, um an ihr Geld zu kommen. Als Margareta ihm hinterherspioniert, rückt er mit der Wahrheit heraus. Der Abend endet in Haralds Bett. Doch schon beim nächsten Treffen ist die kurze Affäre beendet, denn Harald liegt tot in seinem Keller. Auch im eigenen Interesse beginnt Margareta zu ermitteln.
Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil beschreibt Margaretas Begegnung mit Harald und das Auffinden seiner Leiche. Im zweiten Teil erhält der Leser einen Einblick in Haralds Vorleben. Seine Frauenbekanntschaften werden vorgestellt. Margaretas Ermittlungen sind Inhalt des dritten Teils.
Margit Kruses besonderes Talent liegt im Beschreiben des typischen Bewohners des Ruhrpotts. Ihre Figuren sind so detailliert dargestellt, dass ich meinte, mitten unter ihnen zu sein. Dabei bedient sie natürlich auch das ein oder andere Klischee, was ich überaus amüsant finde. Besonders gefällt mir immer wieder Margaretas Mutter Waltraud, die mit ihrem üppigen Ruhrpottcharme und ihrer etwas plumpen und schlichten Art zu begeistern weiß. Aber auch die etwas naive Margareta, die ohne jeden Skrupel gegenüber der Polizei die Ermittlungen an sich reißt, bringt mich immer wieder zum Schmunzeln. Kommissar Blauländer ist mittlerweile so weit, dass er sich mit ihr berät.
Das alles ist natürlich nur wenig realitätsnah, dafür aber äußerst humorvoll und charmant erzählt. Auch die Spannung hat in diesem dritten Band wieder nicht gefehlt, denn Margareta denkt nicht eine Sekunde über die Gefahren nach, in die sie sich begibt. Das einzige Manko dieses Buches ist die geringe Seitenzahl. Nach nur 282 Seiten musste ich mich leider schon wieder von Margareta Sommerfeld verabschieden. So bleibt mir nur zu hoffen, dass Frau Kruse bereits an einem neuen Fall für die sympathische Hobbydetektivin schreibt, der mich erneut vom Niederrhein ins benachbarte Ruhrgebiet entführen wird.
Fazit:
Margit Kruse konnte mich mit ihren Figuren und der spannenden Geschichte erneut begeistern. Wer humorvolle Krimis mit Lokalkolorit mag, kommt an dieser Autorin nicht vorbei!