Typisch bayrisch mit Herz und Humor
Die Geschichte (Spoiler!):
Die Geschichte handelt von Hanna, Single und Inhaberin der Agentur „BeauCadeau“ in München, die für ihre Kunden außergewöhnliche Geschenke organisiert. Eines Tages erhält sie einen wichtigen Großauftrag: Sie soll für die Ehefrau
eines reichen Unternehmers das Geschenk finden, das sich diese am allermeisten wünscht – für eine…mehrTypisch bayrisch mit Herz und Humor
Die Geschichte (Spoiler!):
Die Geschichte handelt von Hanna, Single und Inhaberin der Agentur „BeauCadeau“ in München, die für ihre Kunden außergewöhnliche Geschenke organisiert. Eines Tages erhält sie einen wichtigen Großauftrag: Sie soll für die Ehefrau eines reichen Unternehmers das Geschenk finden, das sich diese am allermeisten wünscht – für eine Provision von 100.000 Euro wohlgemerkt.
Als kurze Zeit später Hannas Großmutter Berta stirbt, macht sich Hanna auf den Weg in das kleine Dorf in der Nähe von Passau, wo Oma Berta gelebt hat und wo auch Hanna selbst aufgewachsen ist.
Dies ist nach „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“ und „Servus heißt vergiss mich nicht“ schon der dritte Roman, den ich von Angelika Schwarzhuber gelesen habe. Obwohl alle drei Romane in sich abgeschlossen sind, empfiehlt es sich, sie in der Reihenfolge zu lesen, in der sie auch erschienen sind, denn teilweise tauchen Figuren aus den vorherigen Büchern im aktuellen Band wieder auf. Vor allem sollte man erst „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“ lesen und danach dann „Servus heißt vergiss mich nicht“ (ich habe das leider genau umgekehrt gemacht). Diese beiden Romane weisen doch eine gewisse Verbindung auf, was die Figuren und die Rahmenhandlung mit der Agentur „BeauCadeau“ anbelangt.
Wie schon die anderen beiden Romane hat mich auch „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“ mit nur ganz wenigen Abstrichen nicht enttäuscht. Der lebendige, sehr humorvolle, locker-leichte Schreibstil der Autorin macht es einem einfach, in das Buch einzutauchen und sich beim Lesen wohlzufühlen. Allerdings hätte es für meinen Geschmack ruhig etwas mehr bayerische Mundartausdrücke geben dürfen, um den regionalen Bezug des Romans noch deutlicher zu machen. Dennoch hat die Autorin das bayerische Lebensgefühl und die Charakteristika von Land und Leuten sehr gut herausgearbeitet. Die Schauplätze passen optimal zur Geschichte und sind anschaulich beschrieben, alle Figuren (sogar die Randfiguren) wirken authentisch mit einer eigenen Persönlichkeit. Hannas Mutter konnte ich zu Beginn wenig Sympathie entgegenbringen, was sich jedoch am Ende des Buches gebessert hat und von der Autorin wahrscheinlich auch so beabsichtigt war.
Hannas Suche nach dem perfekten Heiratskandidaten wird mit viel Humor und auf eine lebendige, anschauliche Weise erzählt. Zwischendurch hatte ich allerdings das Gefühl, dass die Suche doch ein wenig zu sehr in die Länge gezogen wird, da hätte ich mir etwas mehr Tempo gewünscht. Gerne hätte ich immer mal wieder Hanna ein wenig auf die Sprünge geholfen. Das lag vielleicht auch daran, dass für mich ab einem gewissen Punkt schon vorhersehbar war, ob und mit wem Hanna ihr Happy End finden wird, und ich dann eigentlich nur noch darauf gewartet habe, wie sich das ganze Durcheinander auflöst. Auch konnte ich mir beim Lesen schon sehr früh denken, wer für die Sabotageakte gegen Hanna verantwortlich ist – das konnte eigentlich nur auf eine Person hinauslaufen. Demgegenüber wurde erst relativ spät aufgedeckt, wodurch Hannas Happy End schließlich ermöglicht wird und wie das alles mit der separaten Geschichte rund um Wolfgang zusammenhängt. Diese Überraschung am Schluss hat mich dann auch wieder weitgehend mit der leichten Langatmigkeit, die zwischendurch herrschte, versöhnt.
Alles in allem handelt es sich um einen sehr flüssig, eindrücklich und humorvoll geschrieben Liebesroman. Der Autorin gelingt es mit ihrer charmanten, herzlichen Erzählweise sehr gut, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, der man sich als Leser nur ungern entziehen mag.
Daher gibt es von mir für dieses Buch eine klare Leseempfehlung.
Susanne von „friederickes Bücherblog“