Das Buch bietet einen Überblick über 350 Jahre mitteleuropäischer Kultur: Von der Renaissance bis zum Ende des Rokoko. Der Autor beschreibt das künstlerische Erbe weiter Teile des Heiligen Römischen Reiches, des historischen Polen-Litauen und des Königreichs Ungarn. Er analysiert die sozialen, politischen und ideologischen Bedingungen, unter denen die Kunst der Höfe, Städte und religiösen Zentren enstand.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.08.2000Mutter Natur nährt auch die Kunst
Thomas DaCosta Kaufmann aber läßt seine Leser hungrig nach mehr Details zurück
Von dem in Princeton lehrenden Kunsthistoriker Thomas DaCosta Kaufmann weiß man, daß er in den gemeinsam mit dem Historiker Anthony Grafton veranstalteten Seminaren vornehmlich Texte untersucht, während Grafton die Kunstwerke analysiert. Den anschaulichen Qualitäten der Kunst scheint DaCosta Kaufmann zu mißtrauen, er liest die Kunstwerke als Zeugnisse einer Kulturgeschichte, deren gesellschaftliche Dimensionen rekonstruiert werden müssen. Epochen- und Landesgrenzen spielen dabei nur dann eine Rolle, wenn sie historisch bestimmbar sind. So darf es als durchaus konsequent gelten, daß DaCosta Kaufmann in seinem letzten Buch die konventionellen Epochengrenzen zwischen Renaissance und Anciem régime wählte und mit "Mitteleuropa" den Herrschaftsbereich der frühen Neuzeit zum Ausgangspunkt nahm, der bis zum Entstehen der modernen Nationen die alten Habsburgerlande, das Heilige Römische Reich und die Königreiche Polen, Ungarn und Böhmen umfaßte. Im englischen Original wird dieses Gebiet als "Central Europe" bezeichnet. Man hätte diese Benennung ruhig auch für die deutsche Ausgabe übernehmen sollen, anstatt den unter Historikern umstrittenen und häufig politisch mißbrauchten Terminus "Mitteleuropa" zu verwenden.
Überhaupt differiert die deutsche Übersetzung, die jetzt in einer preisgünstigen Sonderausgabe erschienen ist, erheblich vom Originaltext, und das nicht nur, wenn etwa der aus der italienischen Kunsttheorie stammende Begriff "Concetto" mit "Konzetto" wiedergegeben wird. Die Übersetzung vereinfacht die Gedankengänge des Autors in erheblichem Umfang, beispielsweise wird aus der spätgotischen Schloßkirche Blutenburg, die DaCosta Kaufmann als ein "Paradigma of German Visual Culture" wertet, eine "ausgeschmückte kleine Kirche".
Um eine Kunstgeschichte dieses Gebietes in dem atemberaubend weit gespannten Zeitrahmen zwischen 1450 und 1800 schreiben zu können, gliedert DaCosta Kaufmann den Stoff einem entwicklungsgeschichtlichen Raster entlang anhand der wesentlichen Patronagekreise - der Höfe, Klöster und Städte - sowie aktueller Themen der Forschung, darunter die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Reformation und Kunst, das Problem der Renaissancerezeption, der "Kunstkammern als Phänomen" und "die Kunst im Dreißigjährigen Krieg". Nicht das einzelne, zunächst isoliert erscheinende Kunstwerk dient ihm als Ausgangspunkt, er versucht vielmehr, auf der Grundlage und in bester Kenntnis der historischen Ereignisse eine Sicht auf die Geschichte der Kunst zu schildern, bei der wissenschaftliche Standarderkenntnisse zu Leitbildern geworden sind. So gelten die "Etablierung von Renaissanceformen als Prestigeangelegenheit", "Kunstkammern als Spiegel des Universums in allen seinen mannigfaltigen Erscheinungsformen", die unter dem Thema Stadt rubrizierte bürgerliche Kunstförderung "als Versuch einer Nobilitierung durch Kunst", jesuitische Kunst als "Propagandakunst" und, wer hätte es anders vermutet, die Rokokokirchen als "Gesamtkunstwerk". Dieses Vokabular entstammt dem gängigen kunsthistorischen Jargon, mit ihm gelingt es DaCosta Kaufmann, das Grundwissen der Kunstgeschichte einer zentralen Region Europas zum konzisen Überblick zu kondensieren und damit weit mehr als nur die englischsprachige Welt zu erreichen, der nach DaCosta Kaufmann die Gegenstände "weitgehend unbekannt" sind.
Aufregend ist die vom Autor ausgebreitete Materialfülle. Alle nur erdenklichen qualitätsvollen Kunstwerke finden bei ihm zumindest Erwähnung - eine Wette darauf, daß er hier etwas vergessen hat, würde man gewißlich verlieren. So beleuchtet DaCosta Kaufmann schlaglichtartig das folgenreiche Mäzenatentum des ungarischen Herrschers Matthias Corvinus und seine Rezeption italienischer Renaissanceformen. Als Beispiele der Patronage seiner Nachfolger aus der Dynastie der Jagiellonen sowie ihrer Entourage werden nicht nur die bekannte Kapelle des Kardinals Thomas Bakócz in der Kathedrale von Esztergom benannt, sondern darüber hinaus die heute zum Gebiet der Tschechischen Republik gehörenden Schloßportale von Tobitschau und Mährisch-Trübau. Freilich wäre hier eine weitere Differenzierung möglicher in Frage kommender künstlerischer Vorbilder zwischen dem Schloß von Buda und einzelnen Kunstszenen in Italien sinnvoll gewesen. Die Vorbilder bleiben hier wie an manch anderen Stellen des Buches numinos, so darf man etwa für die Bakócz-Kapelle als eine denkbare Quelle der Anregung neben der Florentiner Renaissancearchitektur auch die Pontano-Kapelle der Kirche San Giorgio Maggiore in Neapel annehmen.
Das Werk hat weithin Beachtung gefunden. Zweifellos: Wenn man das Buch gelesen hat, weiß man mehr. Und doch bleibt der Leser seltsam unbefriedigt, nicht zuletzt im Angesicht des flauen Druckbildes, bei dem die Abbildungen unangenehm konturlos und reizarm erscheinen. Auf jeder Seite des Buches ist in der Regel von mindestens fünf Kunstwerken und Künstlern die Rede: Die Architekturpatronage des Würzburger Erzbischofs Julius Echter von Mespelbrunn, die man auf Grund ihrer Stilcharakteristika als "Echtergotik" zusammenfaßt und die als klassisches Beispiel einer sich in Kunstwerken artikulierenden gegenreformatorischen Territoriumsdefinition gelten darf, wird in einem kurzen Absatz abgehandelt. Auf ihn folgt ein wenige Sätze umfassender Abschnitt über die Bronzebildhauer Hubert Gerhard und Hans Reichle sowie Weilheim als Zentrum der Holzschnitzerei. Und darüber hinaus würdigt der Autor auf derselben Buchseite noch den Salzburger Dom und bespricht die Altäre Hans Deglers.
Das Buch ist wie ein monumentaler Lexikonartikel verfaßt, mit durchaus beeindruckender Objekt- und Literaturkenntnis ist hier eine Fülle akkumulierten Wissens ausgebreitet; die in dichtem Rapport arrangierten Informationen verhindern aber eine vertiefende Einsicht. DaCosta Kaufmann bemerkt in seiner Einleitung, daß man die bildende Kunst nicht "in Worten ausdrücken könne". Getreu diesem Motto vermeidet er eindringliche Beschreibungen, statt dessen finden sich häufiger Epitheta wie "meisterlich", "wunderbar", "großartig", "herrlich" und sogar "majestätisch". Einzig in den Kapiteln über die Barockkunst verwendet er zuweilen Formulierungen, mit denen er den Leser gewinnt, bei exakt denjenigen Kunstwerken, die die visuelle Überredung des Betrachters zur Aufgabe hatten. So wertet er die Lage der süddeutschen Wallfahrtskirchen, die häufig auf Bergen, in Tälern oder an Seen plaziert sind, als Zeichen, mit der "die Schönheit der Natur ihre Ergänzung und Vollendung durch die Schönheit der Kunst finde, als füge sich das von Menschenhand Geschaffene harmonisch in die Schöpfung Gottes".
Doch im gleichen Moment wird diese aus der Anschauung gewonnene Erkenntnis zurückgenommen, indem nicht der ästhetische Reiz des Ortes, sondern einzig der spontane Fund eines wundertätigen Kultbildes für die Ortswahl der Kirche verantwortlich gemacht wird. Das vielbeachtete Buch Martin Warnkes über die Kunstwerke in Deutschland zwischen 1400 und 1750 verfährt hier gänzlich anders, weil es auf der Grundlage von eindringlichen, prägnanten und doch knappen Beschreibungen die ästhetischen Valenzen der Kunstwerke analysiert oder Probleme sinnfällig und anschaulich macht. Der Vergleich mit Warnkes splittrigem Panorama zeigt, wie überzeugend eine solche Gesamtschau gelingen könnte, wenn sie es sich zum Leitbild macht, Kunstgeschichte nicht erzählen zu wollen, und wenn sie ein spezifisches Lesepublikum vor Augen hat.
ALEXANDER MARKSCHIES
Thomas DaCosta Kaufmann: "Höfe, Klöster und Städte". Kunst und Kultur in Mitteleuropa 1450 bis 1800. Aus dem Amerikanischen von Jürgen Blasius, Christian Rochow und Bettina Aldor. DuMont Buchverlag, Köln 2000. 592 S., 257 S/W-Abb., geb., 49,90 DM.
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Thomas DaCosta Kaufmann aber läßt seine Leser hungrig nach mehr Details zurück
Von dem in Princeton lehrenden Kunsthistoriker Thomas DaCosta Kaufmann weiß man, daß er in den gemeinsam mit dem Historiker Anthony Grafton veranstalteten Seminaren vornehmlich Texte untersucht, während Grafton die Kunstwerke analysiert. Den anschaulichen Qualitäten der Kunst scheint DaCosta Kaufmann zu mißtrauen, er liest die Kunstwerke als Zeugnisse einer Kulturgeschichte, deren gesellschaftliche Dimensionen rekonstruiert werden müssen. Epochen- und Landesgrenzen spielen dabei nur dann eine Rolle, wenn sie historisch bestimmbar sind. So darf es als durchaus konsequent gelten, daß DaCosta Kaufmann in seinem letzten Buch die konventionellen Epochengrenzen zwischen Renaissance und Anciem régime wählte und mit "Mitteleuropa" den Herrschaftsbereich der frühen Neuzeit zum Ausgangspunkt nahm, der bis zum Entstehen der modernen Nationen die alten Habsburgerlande, das Heilige Römische Reich und die Königreiche Polen, Ungarn und Böhmen umfaßte. Im englischen Original wird dieses Gebiet als "Central Europe" bezeichnet. Man hätte diese Benennung ruhig auch für die deutsche Ausgabe übernehmen sollen, anstatt den unter Historikern umstrittenen und häufig politisch mißbrauchten Terminus "Mitteleuropa" zu verwenden.
Überhaupt differiert die deutsche Übersetzung, die jetzt in einer preisgünstigen Sonderausgabe erschienen ist, erheblich vom Originaltext, und das nicht nur, wenn etwa der aus der italienischen Kunsttheorie stammende Begriff "Concetto" mit "Konzetto" wiedergegeben wird. Die Übersetzung vereinfacht die Gedankengänge des Autors in erheblichem Umfang, beispielsweise wird aus der spätgotischen Schloßkirche Blutenburg, die DaCosta Kaufmann als ein "Paradigma of German Visual Culture" wertet, eine "ausgeschmückte kleine Kirche".
Um eine Kunstgeschichte dieses Gebietes in dem atemberaubend weit gespannten Zeitrahmen zwischen 1450 und 1800 schreiben zu können, gliedert DaCosta Kaufmann den Stoff einem entwicklungsgeschichtlichen Raster entlang anhand der wesentlichen Patronagekreise - der Höfe, Klöster und Städte - sowie aktueller Themen der Forschung, darunter die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Reformation und Kunst, das Problem der Renaissancerezeption, der "Kunstkammern als Phänomen" und "die Kunst im Dreißigjährigen Krieg". Nicht das einzelne, zunächst isoliert erscheinende Kunstwerk dient ihm als Ausgangspunkt, er versucht vielmehr, auf der Grundlage und in bester Kenntnis der historischen Ereignisse eine Sicht auf die Geschichte der Kunst zu schildern, bei der wissenschaftliche Standarderkenntnisse zu Leitbildern geworden sind. So gelten die "Etablierung von Renaissanceformen als Prestigeangelegenheit", "Kunstkammern als Spiegel des Universums in allen seinen mannigfaltigen Erscheinungsformen", die unter dem Thema Stadt rubrizierte bürgerliche Kunstförderung "als Versuch einer Nobilitierung durch Kunst", jesuitische Kunst als "Propagandakunst" und, wer hätte es anders vermutet, die Rokokokirchen als "Gesamtkunstwerk". Dieses Vokabular entstammt dem gängigen kunsthistorischen Jargon, mit ihm gelingt es DaCosta Kaufmann, das Grundwissen der Kunstgeschichte einer zentralen Region Europas zum konzisen Überblick zu kondensieren und damit weit mehr als nur die englischsprachige Welt zu erreichen, der nach DaCosta Kaufmann die Gegenstände "weitgehend unbekannt" sind.
Aufregend ist die vom Autor ausgebreitete Materialfülle. Alle nur erdenklichen qualitätsvollen Kunstwerke finden bei ihm zumindest Erwähnung - eine Wette darauf, daß er hier etwas vergessen hat, würde man gewißlich verlieren. So beleuchtet DaCosta Kaufmann schlaglichtartig das folgenreiche Mäzenatentum des ungarischen Herrschers Matthias Corvinus und seine Rezeption italienischer Renaissanceformen. Als Beispiele der Patronage seiner Nachfolger aus der Dynastie der Jagiellonen sowie ihrer Entourage werden nicht nur die bekannte Kapelle des Kardinals Thomas Bakócz in der Kathedrale von Esztergom benannt, sondern darüber hinaus die heute zum Gebiet der Tschechischen Republik gehörenden Schloßportale von Tobitschau und Mährisch-Trübau. Freilich wäre hier eine weitere Differenzierung möglicher in Frage kommender künstlerischer Vorbilder zwischen dem Schloß von Buda und einzelnen Kunstszenen in Italien sinnvoll gewesen. Die Vorbilder bleiben hier wie an manch anderen Stellen des Buches numinos, so darf man etwa für die Bakócz-Kapelle als eine denkbare Quelle der Anregung neben der Florentiner Renaissancearchitektur auch die Pontano-Kapelle der Kirche San Giorgio Maggiore in Neapel annehmen.
Das Werk hat weithin Beachtung gefunden. Zweifellos: Wenn man das Buch gelesen hat, weiß man mehr. Und doch bleibt der Leser seltsam unbefriedigt, nicht zuletzt im Angesicht des flauen Druckbildes, bei dem die Abbildungen unangenehm konturlos und reizarm erscheinen. Auf jeder Seite des Buches ist in der Regel von mindestens fünf Kunstwerken und Künstlern die Rede: Die Architekturpatronage des Würzburger Erzbischofs Julius Echter von Mespelbrunn, die man auf Grund ihrer Stilcharakteristika als "Echtergotik" zusammenfaßt und die als klassisches Beispiel einer sich in Kunstwerken artikulierenden gegenreformatorischen Territoriumsdefinition gelten darf, wird in einem kurzen Absatz abgehandelt. Auf ihn folgt ein wenige Sätze umfassender Abschnitt über die Bronzebildhauer Hubert Gerhard und Hans Reichle sowie Weilheim als Zentrum der Holzschnitzerei. Und darüber hinaus würdigt der Autor auf derselben Buchseite noch den Salzburger Dom und bespricht die Altäre Hans Deglers.
Das Buch ist wie ein monumentaler Lexikonartikel verfaßt, mit durchaus beeindruckender Objekt- und Literaturkenntnis ist hier eine Fülle akkumulierten Wissens ausgebreitet; die in dichtem Rapport arrangierten Informationen verhindern aber eine vertiefende Einsicht. DaCosta Kaufmann bemerkt in seiner Einleitung, daß man die bildende Kunst nicht "in Worten ausdrücken könne". Getreu diesem Motto vermeidet er eindringliche Beschreibungen, statt dessen finden sich häufiger Epitheta wie "meisterlich", "wunderbar", "großartig", "herrlich" und sogar "majestätisch". Einzig in den Kapiteln über die Barockkunst verwendet er zuweilen Formulierungen, mit denen er den Leser gewinnt, bei exakt denjenigen Kunstwerken, die die visuelle Überredung des Betrachters zur Aufgabe hatten. So wertet er die Lage der süddeutschen Wallfahrtskirchen, die häufig auf Bergen, in Tälern oder an Seen plaziert sind, als Zeichen, mit der "die Schönheit der Natur ihre Ergänzung und Vollendung durch die Schönheit der Kunst finde, als füge sich das von Menschenhand Geschaffene harmonisch in die Schöpfung Gottes".
Doch im gleichen Moment wird diese aus der Anschauung gewonnene Erkenntnis zurückgenommen, indem nicht der ästhetische Reiz des Ortes, sondern einzig der spontane Fund eines wundertätigen Kultbildes für die Ortswahl der Kirche verantwortlich gemacht wird. Das vielbeachtete Buch Martin Warnkes über die Kunstwerke in Deutschland zwischen 1400 und 1750 verfährt hier gänzlich anders, weil es auf der Grundlage von eindringlichen, prägnanten und doch knappen Beschreibungen die ästhetischen Valenzen der Kunstwerke analysiert oder Probleme sinnfällig und anschaulich macht. Der Vergleich mit Warnkes splittrigem Panorama zeigt, wie überzeugend eine solche Gesamtschau gelingen könnte, wenn sie es sich zum Leitbild macht, Kunstgeschichte nicht erzählen zu wollen, und wenn sie ein spezifisches Lesepublikum vor Augen hat.
ALEXANDER MARKSCHIES
Thomas DaCosta Kaufmann: "Höfe, Klöster und Städte". Kunst und Kultur in Mitteleuropa 1450 bis 1800. Aus dem Amerikanischen von Jürgen Blasius, Christian Rochow und Bettina Aldor. DuMont Buchverlag, Köln 2000. 592 S., 257 S/W-Abb., geb., 49,90 DM.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Recht distanziert lässt Alexander Markschies die Lektüre dieses Bandes Revue passieren. Er bemängelt zunächst die "flaue" Qualität des Drucks und der Abbildungen und verfälschende Übersetzungen. Dann kommt er auf DaCosta Kaufmanns Abhandlung selbst zu sprechen, lobt ihre ungeheure Materialfülle und den Kenntnisreichtum des Autors, stört sich dann aber doch daran, dass auf vielen Seiten gleich vier oder fünf Kunstwerke besprochen werden und dass sich der Autor mit Vokabeln wie "meisterhaft" um ihre nähere Beschreibung drücke. Insgesamt findet Markschies, dass das Buch wie ein "monumentaler Lexikonartikel" verfasst sei und dass ihm allzu oft eine "vertiefende Einsicht" fehle.
© Perlentaucher Medien GmbH
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