The subject of the book is the relationship between literary imagination and the mindscape of aristocratic culture in the high Middle Ages. The study focuses on "narrative kernels," i.e. recurrent combinations of themes and problems displaying narrative patterns characteristic of courtly and heroic vernacular epics in Germany around 1200. The narrative constellations selected for investigation (a) revolve around the relationship of individuals to their origins and to profane and/or religious communities, (b) enact play with individuals' names and their relationship to themselves, (c) rehearse the relations and demarcations between different spheres of public and/or inner life, and (d) reflect the tensions between alliance, courtly love, and passion.
Untersuchungsgegenstand des vom Historischen Kolleg (München) geförderten Unternehmens ist das Verhältnis von 'Kulturmustern' und 'Erzählmustern'. Die Untersuchung setzt an rekurrenten 'Erzählkernen' an, d.h. an der Kombination von offensichtlich als problematisch oder faszinierend erfahrenen Themen mit wiederkehrenden Erzählverläufen. Sie nimmt dabei Anregungen der neueren Narratologie auf, fragt insbesondere bei den Plots höfischer, (in geringerem Maße) auch heroischer Epik nach abgewiesenen Alternativen, narrativer Kompromissbildung, Prozessierung antagonistischer Strukturen, Hybridisierung von Erzählschemata u.ä. Grundthese ist, dass dergleichen narrative Verfahren sich an Problemkonstellationen abarbeiten, die in einer historischen Kultur aporetisch sind, und dass sie für eine historische Gesellschaft 'Lösungen' von diskursiv nicht vermittelbaren Problemen vorschlagen. Die volkssprachige Literatur des hochmittelalterlichen Adels in Deutschland erweist sich damit als Medium einer Bearbeitung des gesellschaftlichen Imaginären. Ausgewählt wurden Problemkonstellationen, die mit einer 'Geschichte des Ich' zusammenhängen: Erzählungen um Genealogie und art, um Familie und religiöse Gemeinschaft, um Namen, um Identitätskrisen, um das hochmittelalterliche Öffentlichkeitsprinzip, um die Darstellung von Innerlichkeit, um Minne und um Passion.
Untersuchungsgegenstand des vom Historischen Kolleg (München) geförderten Unternehmens ist das Verhältnis von 'Kulturmustern' und 'Erzählmustern'. Die Untersuchung setzt an rekurrenten 'Erzählkernen' an, d.h. an der Kombination von offensichtlich als problematisch oder faszinierend erfahrenen Themen mit wiederkehrenden Erzählverläufen. Sie nimmt dabei Anregungen der neueren Narratologie auf, fragt insbesondere bei den Plots höfischer, (in geringerem Maße) auch heroischer Epik nach abgewiesenen Alternativen, narrativer Kompromissbildung, Prozessierung antagonistischer Strukturen, Hybridisierung von Erzählschemata u.ä. Grundthese ist, dass dergleichen narrative Verfahren sich an Problemkonstellationen abarbeiten, die in einer historischen Kultur aporetisch sind, und dass sie für eine historische Gesellschaft 'Lösungen' von diskursiv nicht vermittelbaren Problemen vorschlagen. Die volkssprachige Literatur des hochmittelalterlichen Adels in Deutschland erweist sich damit als Medium einer Bearbeitung des gesellschaftlichen Imaginären. Ausgewählt wurden Problemkonstellationen, die mit einer 'Geschichte des Ich' zusammenhängen: Erzählungen um Genealogie und art, um Familie und religiöse Gemeinschaft, um Namen, um Identitätskrisen, um das hochmittelalterliche Öffentlichkeitsprinzip, um die Darstellung von Innerlichkeit, um Minne und um Passion.
"Das Buch ist Ansporn und Modell, das geisteswissenschaftliche Paradigma von literarischem Text und kulturellem Kontext weiter zu bearbeiten und neu zu überdenken."
Hans Rudolf Velten in: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 51/2010
"[...] und es entsteht ein faszinierendes Panorama höfischer Epik."
Julia Weitbrecht in: Zeitschrift für Germanistik 3/2008
Hans Rudolf Velten in: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 51/2010
"[...] und es entsteht ein faszinierendes Panorama höfischer Epik."
Julia Weitbrecht in: Zeitschrift für Germanistik 3/2008