Die Autoren des Bandes rücken einen Zentralaspekt der mittelalterlichen höfischen Literatur ins Zentrum des Interesses: Sie fragen nach der Rolle der lateinischen Schriftkultur mit ihren antiken und christlichen Wurzeln im institutionellen Rahmen der mittelalterlichen Höfe. Die Gelehrtenkultur wird hier zum kulturpolitischen Instrument des Hofes und prägt diesen umgekehrt durch ihr religiöses und "wissenschaftliches" Weltbild auf allen Ebenen des kulturellen Lebens. Die versammelten Beiträge nähern sich dem Thema aus verschiedenen Richtungen: Sie Setzen entweder direkt an der Figur des Hofklerikers in ihrem historischen Umfeld an oder entwickeln das kulturelle Spannungsverhältnis in der Struktur und der Rezeption der Texte. Die romanistischen, anglistischen, germanistischen und historischen Beiträge spiegeln den internationalen Forschungsstand und die Breite des Fragespektrums in methodischer, chronologischer und fachspezifischer Hinsicht. Mit Beiträgen u.a. von: Caroline Collette (South Hadley), Laurence Harf-Lancner (Paris), Walter Haug (Tübingen), Tony Hunt (Oxford).