Wenngleich in ihren genauen Dimensionen bislang nur unsicher prognostizierbar, gelten Praktiken des öffentlich meist so genannten 'Gendopings' zugleich als zukunftsträchtigste Form der Leistungssteigerung, die über die Grenzen des modernen Spitzensports hinaus in paradigmatischer Weise Fragen von gesamtgesellschaftlicher Relevanz aufwirft. Die gegebenen Möglichkeiten eines sportlichen gentechnologischen Enhancements erfordern nicht nur eine umfassende sozial- und bioethische Revision der an den modernen Spitzensport und seine Handlungsträger angelegten ideellen und materiellen Leistungs- und…mehr
Wenngleich in ihren genauen Dimensionen bislang nur unsicher prognostizierbar, gelten Praktiken des öffentlich meist so genannten 'Gendopings' zugleich als zukunftsträchtigste Form der Leistungssteigerung, die über die Grenzen des modernen Spitzensports hinaus in paradigmatischer Weise Fragen von gesamtgesellschaftlicher Relevanz aufwirft. Die gegebenen Möglichkeiten eines sportlichen gentechnologischen Enhancements erfordern nicht nur eine umfassende sozial- und bioethische Revision der an den modernen Spitzensport und seine Handlungsträger angelegten ideellen und materiellen Leistungs- und Verhaltensmaßstäbe. Indem sich im Gendoping brennpunktartig fundamentale individuelle wie gesellschaftliche Einstellungen und Umgangsweisen mit biomedizinischen Enhancement-Techniken verdichten, steht ganz zentral auch die anthropologische Frage nach Funktion und Wandel expliziter oder im Hintergrund wirksamer Menschenbilder zur Diskussion. Die gegenwärtige Debatte ist durch ein breites Spektrum divergierender Standpunkte gekennzeichnet: Medizin, Ethik, Recht, Soziologie, Philosophie und Sportwissenschaften bringen je eigene Deutungskonzeptionen in Anschlag. Der vorliegende Band trägt zur Entschlüsselung dieser Diskrepanzen bei, indem er natur- und geisteswissenschaftliche Perspektiven sowie die unterschiedlichen zugrundeliegenden soziokulturellen, rechtlichen, ethischen sowie anthropologischen Konzeptionen mit- und gegeneinander ins Gespräch bringt.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Stefanie Schardien, geb. 1976, studierte Evangelische Theologie in Heidelberg, Toronto und Bochum. 2007 Promotion an der Ruhr-Universität Bochum. Von 2005-2008 Vikariat in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Seit 2008 ist sie Juniorprofessorin für Systematische Theologie an der Universität Hildesheim. Forschungsschwerpunkte: Bioethik, Ökumene, fundamentaltheologische Fragen Swen Körner, geb. 1975, studierte Sportwissenschaft, Neuere deutsche Literatur, Sprachwissenschaft, Philosophie und Er ziehungswissenschaft in Köln. 2008 Promotion an der Technischen Universität Darmstadt. Von 2009-2011 war er Professor für Sportsoziologie und Sportpädagogik an der Universität Hildesheim, seit Oktober 2011 ist er Leiter der Abteilung Pädagogik an der Deutschen Sporthochschule Köln. Forschungsschwerpunkte: Sozialwissenschaften des Sports, Systemtheorie
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