Anlässlich des vierhundertjährigen Bestehens der Tübinger Universität widmet sich Klaiber in seiner Festschrift den Biografien drei ihrer berühmtesten ehemaligen Studenten: Friedrich Hölderlin (1770-1843), Friedrich Schelling (1775-1854) und G. W. F. Hegel (1770-1831). Die Freundschaft der drei großen Geister hat ihren Ursprung im Tübinger Stift, einer theologischen Lehranstalt, wo sie sich zur Zeit der Französischen Revolution kennenlernen. Sie fühlen sich verbunden durch ihr Interesse an theologisch-philosophischen Fragestellungen sowie den Wunsch, die revolutionären Strömungen in Frankreich mögen nach Deutschland vordringen. Klaiber untersucht, welchen Einfluss die fünf gemeinsamen Jahre am Tübinger Stift auf den Geist und das Wirken der drei Denker ausübten. Sie selbst zwar verhielten sich eher verneinend zu der Anstalt und eine unmittelbar fördernde Einwirkung des Stifts auf diese seiner begabtesten Zöglinge tritt nicht sichtbar hervor. Umso größer ist der stille und unmerkliche Einfluss, den der Geist der Anstalt und ihre Lebensordnung auf sie ausübte; manches in der besonderen Art der in Rede stehenden Männer lässt sich ohne genauere Kenntnis des Stiftes kaum verstehen .
Nachdruck der Originalausgabe von 1877.
Nachdruck der Originalausgabe von 1877.