Die Vorlesung weist die Notwendigkeit einer denkerischen Aneignung von Hölderlins Dichtung auf und vollzieht diese Auseinandersetzung an den Gedichten "Germanien"und "Der Rhein". Der erste Teil nimmt eine grundsätzliche Besinnung auf Dichtung und Sprache vor und macht deren ursprüngliche Zugehörigkeit zur Geschichte des Menschen sichtbar. Die Grundstimmung von "Germanien" wird herausgearbeitet, ihr Grundgeschehnis alsZeitigung der ursprünglichen, geschichtlichen Zeit erkannt. Der zweite Teil erörtert das dichterische Denken der Halbgötter in "Der Rhein" als Eröffnung des Bereichs, in dem die Frage nach dem Wesen der Götter und Menschen gestellt werden kann. Aus Hölderlins schöpferischem Entwurf des Seyns der Halbgötter wird die Berufung des Dichters erhellt. Das Wesen der Dichtung erschließt sich im Horizont des Ursprungsgedankens. Damit gewinnt die Untersuchung den metaphysischen Ort der Hölderlinschen Dichtung.