Friedrich Hölderlin (1770-1843) war und ist auf faszinierende Weise unzeitgemäß und zeitgemäß zugleich: Seiner gesellschaftlichen Schicht der schwäbischen Ehrbarkeit suspekt im Hinblick auf seine Verweigerung des Pfarrberufs, für den er am Tübinger Stift aus-gebildet wurde, sowie in seiner Liebe zu einer verheirateten Frau, lesen ihn von uns Heutigen wohl nur noch die Germanisten und eine Handvoll Kenner und Liebhaber seines Werks - unzeitgemäß also. Zeitgemäß jedoch in seinem Streben, seine Berufung zur Poesie trotz aller Widerstände auch in seiner eigenen Lebenswirklichkeit umzusetzen, sowie in seiner unbedingten Liebe zu Susette Gontard das Ideal der Schönheit und des Strebens nach einem Höheren zu erfahren und in seiner Dichtung zu verkünden - den Zeitgenossen wie auch uns Heutigen. Diese Textcollage ist eine Annäherung an den schwäbischen Dichter.
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