Meine Oma Emma, die Mutter meiner Mutter. Sie war eine gläubige Frau, nicht fanatisch fromm, sondern ganz und gar durchdrungen von der Über-zeugung, dass ein Leben ohne Gebet nutzlos sei. - Sie lehrte mich, die Hände zu falten, mich Gott und Jesus anzuvertrauen mit allem, was mich bedrückte. Auch meine Mutter betete mit mir, als ich noch klein war, wenn ich abends in meinem Bett lag. "Ich bin klein, mein Herz ist rein, mag niemand drin wohnen, als Jesus allein." - Ich plapperte diese Worte nach, ohne genau begriffen zu haben, was sie bedeuten. Es war einfach ein allabendliches Ritual, das ich irgendwann einstellte, als ich größer geworden war und allein zu Bett ging. Auch Omas Bemühungen, mich Jesus nahe zu bringen, waren nicht wirklich erfolgreich. "Herr", so sprach man Jesus an und Gott.