Moin!
Liebt ihr es, neue Autor*innen zu entdecken? Für mich gibt es nichts Schöneres, als die (Online-) Buchhandlungen auf der Suche nach einem literarischen Debüt zu durchstöbern. Wer sich hinter dem klangvollen Pseudonym "Merle Martens" verbirgt, weiß ich nicht. Auch wenn ich mich an gewisse
literarische Werke erinnert fühle, möchte ich meine Vermutungen für mich behalten und keine konkreten…mehrMoin!
Liebt ihr es, neue Autor*innen zu entdecken? Für mich gibt es nichts Schöneres, als die (Online-) Buchhandlungen auf der Suche nach einem literarischen Debüt zu durchstöbern. Wer sich hinter dem klangvollen Pseudonym "Merle Martens" verbirgt, weiß ich nicht. Auch wenn ich mich an gewisse literarische Werke erinnert fühle, möchte ich meine Vermutungen für mich behalten und keine konkreten Namen ins Spiel bringen. Für die Entscheidung, (geschlossene oder offene) Pseudonym zu nutzen, gibt es viele Gründe, die man respektieren sollte. Viele Schriftsteller*innen möchten ihr Privatleben schützen, andere rechnen sich mit einem Künstlernamen bessere Chancen auf dem Buchmarkt aus. Weitere lassen sich von ihrem literarischen Genre beeinflussen oder müssen sich den klaren Vorgaben der Verlage beugen. Auf jeden Fall handelt es sich um einen klassischen Inselroman, der über die Irrwege der Liebe und das Sommerglück am Meer erzählt.
Ein Dinner bei Kerzenschein – Fee hat alles vorbereitet, um ihren Freund zu überraschen. Doch Tobias kommt nicht, denn er liegt mit gebrochenem Arm im Krankenhaus. Als Fee zu ihm eilt, sitzt an seinem Bett Händchen haltend eine andere Frau. Fee ist zutiefst enttäuscht. Aber das ist noch nicht alles: Ihre Oma Hanni ist verschwunden. Der einzige Hinweis ist eine Telefonnummer, die nach Juist führt. Kurz entschlossen reist Fee auf die kleine Insel in der Nordsee, um ihre Oma zu suchen. Doch Hanni hat ein Geheimnis und will gar nicht gefunden werden. Auf der Suche nach der geliebten Oma scheint auch für Fee das Glück plötzlich wieder zum Greifen nah.
Das maritime Cover ist hübsch gemacht, aber nicht mehr. Im Fokus stehen ausgefallene Muscheln, im Hintergrund sind Küstenvögel in einer Dünenlandschaft zu sehen. Auf Juist würde ich diese malerische Szene nicht verorten, das Cover könnte irgendeinen Strand auf der Welt zeigen. Dafür hat mich der poetisch klingende Titel angesprochen und von einer romantischen Strandlektüre träumen lassen...
"Hörst du das Meer rauschen" ist der erste Band der Reihe "Küstenglück". Merle Martens nimmt ihre Leser*innen mit auf eine weite Reise, vom Ruhrgebiet an die Nordsee, von Mülheim an der Ruhr bis nach Juist, einer ostfriesischen Insel am Wattenmeer. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen, nämlich Fee, eine 29jährige Freiberuflerin, die ihr Leben nach der Trennung von ihrem Freund wieder auf die Reihe kriegen muss, und ihre Oma Hanni, die ihr altes Leben (und ihren pedantischen Mann Sigfrid nach 55 Jahren Ehe) hinter sich lässt und auf die aufregende Reise nach Juist begibt, auf den Spuren einer bewegten Vergangenheit. Hierbei wird die Handlung entweder aus der Ich-Perspektive von Fee oder von Hanni vermittelt, durchbrochen von mehreren Liebesbriefen, die im Laufe der 1960er Jahren an Hanni gerichtet worden sind.
Für mein persönliches Empfinden wird das private Drama von Fee etwas zu ausführlich dargestellt, während Hanni etwas zu kurz kommt. Auch die Entwicklung der Liebesgeschichte von Fee und Mattes geht mir etwas zu schnell, hier hätte ich mir etwas mehr Zeit für das Kennenlernen gewünscht. Alles in allem hat mir diese unterhaltsame Lektüre gut gefallen. Es ist ein (einfach gestrickter) gefälliger Wohlfühlroman, mit sympathischen Figuren und viel Nordsee-Flair, ohne allzu viel Reflexion und Tiefgang. Genau das Richtige für den Strandkorb auf Juist, mit Blick auf Salzwiesen, Dünen und Meer.