Sie kommen aus Afghanistan, dem Iran, Irak, Serbien oder Syrien. In Angst und mit Sehnsucht denken sie an ihre Heimat, aus der sie fliehen mussten. Ihre Zukunft in Deutschland ist ungewiss: Wird ihnen Asyl gewährt? In Leipzig haben diese Frauen und Männer einen Ort gefunden, der sie ein wenig zur Ruhe kommen lässt und an dem sie eine gemeinsame Aufgabe haben: die »Bunten Gärten«. Diese nach amerikanischem Vorbild von einem engagierten Ehepaar aufgebaute Initiative unterstützt Asylbewerber und ihre Familien, den Kreislauf aus Isolation, Untätigkeit und daraus wachsender Apathie zu durchbrechen. Das Projekt hilft ihnen, die lange Zeit des Wartens sinnvoll zu nutzen. In den »Bunten Gärten« Leipzig können sie säen und ernten, sich treffen, weiterbilden und neue Hoffnung schöpfen. Hier werden sie als Individuen wahrgenommen. Einige von ihnen erzählen hier die Geschichten ihrer Flucht und ihrer Verzweiflung. Sie berichten über ihre Heimat, ihre Erfahrungen in Deutschland, ihre Ängste und die Anstrengungen, in der fremden Umgebung zu bestehen. Sie sprechen über ihre Träume und die Hoffnung, für sich und ihre Kinder Sicherheit, Bildung und Zukunftsperspektiven zu finden. Ihre Sichtweisen beeindrucken durch ihre Klarheit und Offenheit; ihre Geschichten rütteln wach, auch weil sie die Stereotypen »des Asylanten« aufbrechen. Ein Buch über Flüchtlinge, Asylbewerber, Geduldete und Anerkannte. Ein Buch über engagierte Bürger, die ein ungewöhnliches Gartenprojekt realisiert haben. Ein Buch über die Mechanismen und Hintergründe eines Grundrechts, das immer wieder für politischen Zündstoff sorgt.