Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Institut für neuere deutsche und europäische Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit soll sein, die Sprachkonzeption des Chandosbriefesden sprachkritischen Reflexionen Nietzsches gegenüberzustellen. Zu diesemZweck werden zunächst beide Sprachentwürfe aus den jeweiligen Schriftenexpliziert und isoliert voneinander betrachtet, ehe der vergleichende BlickBerührungspunkte und Differenzen aufzeigt.Der erste Teil der Arbeit (Kapitel II) widmet sich den sprachphilosophischenÜberlegungen Nietzsches, wobei deutlich werden soll, dass sich bei ihm keineTheorie der Sprache für sich genommen, sondern eher eine sprachkritischeErkenntnistheorie finden lässt. Da Nietzsche die Sprache hauptsächlich imRahmen einer Metaphysikkritik, insbesondere einer Kritik des tradiertenWahrheitsverständnisses behandelt, soll sich mit zentralen Begriffen, dieunerlässlich für das Verstehen seiner 'Sprachphilosophie' erscheinen, beschäftigtwerden.Ausgehend von der Frage nach der Beziehung zwischen Wirklichkeit und Sprachesoll seine Sprachkonzeption aufgerollt und seine Begriffsbestimmungen von'Metapher', 'Begriff', 'Wahrheit' und 'Erkenntnis' erläutert werden.Als Beschäftigungsgrundlage wird die Abhandlung Über Wahrheit und Lüge imaussermoralischen Sinn1 dienen, jedoch sollen an entsprechender Stelle auchandere Schriften Nietzsches herangezogen werden.Im nächsten Schritt (Kapitel III) wird die Sprachproblematik des Chandosbriefes,der als das wirkungsreichste sprachskeptische Werk der Jahrhundertwende gilt,beleuchtet.Hierfür soll zunächst die Frage geklärt werden, welche Bedeutung demAdressaten, Francis Bacon, zukommt - ist es doch sein Name, der mit demBeginn neuzeitlicher Sprachkritik in Verbindung gebracht wird.Anschließend wird die Entwicklung "von der rauschhaft-trunkenenSprachbegeisterung des jungen Lord Chandos zu der ernüchtertenSprachverzweiflung des Brief-Verfassers"2 nachgezeichnet. Deutlich werden soll hierbei, dass die Verzweiflung Folge der Unmöglichkeit ist, sich weiterhinsprachlich der Wirklichkeit zu bemächtigen, indem Einzelnes miteinander inBeziehung gesetzt und unter Allgemeines subsumiert wird.In diesem Lichte soll nun noch auf Chandos' Sehnsucht nach einer unmittelbaren,neuen Sprache und auf seinen Entschluss hinsichtlich weiterer schriftstellerischerTätigkeit zu verstummen, eingegangen werden.Den Abschluss wird eine kurze Betrachtung der formalen Gestaltkriterien desBriefes bilden.
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