In sieben Erzählungen führt Eugenie Kain zu scheinbar vertrauten Landschaften Europas und erschließt dabei neue, verwirrende Einblicke auf Untiefen und Riffe, die der Alltag für ihre Menschen bereit hält.Wie an einer fließenden Grenze entlang bewegen sich die Schauplätze, reichen von Südböhmen über Venedig an den Atlantik, zu den Küsten von Irland und der Bretagne. Es ist das unberechenbare Element des Wassers, dass die Erzählungen von Eugenie Kain miteinander verbindet.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Trotz "sozialer und feministischer Anliegen" gelingt es Eugenie Kain in ihren Erzählungen überwiegend, ohne "gereckten Zeigefinger" zu erzählen, stellt Franz Haas eingenommen fest. Die sieben Geschichten handeln überwiegend von Frauen, die sich nur mühsam in schwierigen Lebenssituationen über Wasser halten, konstatiert der Rezensent, dem die "beklemmenden Bilder" von alltäglichem Unglück offenbar zugesetzt haben. Er bescheinigt der Autorin "viel Gespür für Grautöne und die spröde Sprache des Unglücks" und hat sich bei diesen Erzählungen nur ganz selten an Einbrüchen von "Sozialkitsch" gestoßen, bei der der Erzählton seiner Ansicht nach allzu "demonstrativ über die Schlechtigkeit der Welt" klagt. Diese Klippe weiß Kain aber zumeist geschickt zu umschiffen, betont der insgesamt sehr angetane Haas.
© Perlentaucher Medien GmbH
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