Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Historisches Seminar - Abteilung Geschichtsdidaktik), Veranstaltung: Medien im Geschichtsunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Beschäftigt man sich mit Spielfilmen unter geschichtswissenschaftlichen Gesichtspunkten, so gibt es zwei grundsätzliche Aspekte, die zum Gegenstand der Untersuchung gemacht werden können: Einmal kann der Film auf seine Funktion als "Historiographie in bewegten Bildern" geprüft werden, also als Veranschaulichung, Verlebendigung der dargestellten geschichtlichen Geschehnisse und Begebenheiten. Aussagekräftiger als seine Funktion als Sekundärquelle zu einer inszenierten Vergangenheit ist der Film jedoch als Dokument, "als historiographisches Material seiner Entstehungszeit". Wie alle Kunstformen unterliegt er den politischen, sozialen und psychologischen Einflüssen, die die Gesellschaft, in der er entsteht, ausmacht. Dies desto mehr, je weniger er diese Einflüsse reflektiert, je unkritischer er also damit umgeht. Folglich lassen sich aus Massenfilmen, eher trivialen Produktionen, die keine weitere Intention als die Unterhaltung des Publikums vertreten, zumeist mehr Erkenntnisse über die Gesellschaft, die diese Filme ursprünglich rezipiert hat, gewinnen, als aus solchen, die einen kritischen und damit vorgelenkten Blick auf die eigene Entstehungszeit werfen. Dem entsprechend sollen in dieser Arbeit über Hollywoodfilme und den Kalten Krieg nicht nur Produktionen im Mittelpunkt stehen, die sich explizit mit dem Kalten Krieg und seinen Auswirkungen beschäftigen, sondern gerade auch Filme, die sich auf andere Themen beziehen und in Genres fallen, die üblicherweise keine Verbindung zum Kalten Krieg haben, in denen aber nichtsdestotrotz dessen Einfluss erkenntlich wird. Aus diesem Grund sollen hier nicht nur die großen Klassiker der einzelnen Epochen, wie Apocalypse Now für den Vietnamfilm, Beachtung finden, sondern beispielsweise auch Produktionen aus dem Bereich des Horror- und des Science-Fiction-Films. Aus den Erzählstrukturen und Leitmotiven dieser Genres, vor allem während der 50er Jahre, lassen sich aufgrund ihrer Popularität eher Rückschlüsse auf das Publikum ziehen als aus den alternativen Produktionen, die nur kleine Zuschauerzahlen erreichten.Ziel dieser Arbeit ist es, nicht nur zu zeigen, dass sich politische und gesellschaftliche Einflüsse im populären Spielfilm spiegeln, sondern auch, dass diese Beeinflussung wechselseitig erfolgt, dass der Film aktiv auf die Meinungen und Vorstellungen seiner Zuschauer einwirkt, somit also - aus der Sicht des Historikers gesprochen - Teil des kollektiven Selbstverständnisses und Geschichtsbewusstseins ist.
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