Dem erinnerungskulturellen Umgang mit dem Holocaust steht ein tiefgehender Wandel bevor: Wenn die letzten Überlebenden in den nächsten Jahren sterben, geht die Erinnerung vom kommunikativen in das kulturelle Gedächtnis über. Zugleich wird die sich erinnernde Gesellschaft immer heterogener und die Schüler_innen gehören inzwischen vollständig zur Generation der digital natives. Online-Archive mit videografierten Interviews bieten angesichts dieser Entwicklungen scheinbar eine Zukunftsperspektive für den Unterricht. Die didaktischen Herausforderungen, die der Einsatz von videografierten…mehr
Dem erinnerungskulturellen Umgang mit dem Holocaust steht ein tiefgehender Wandel bevor: Wenn die letzten Überlebenden in den nächsten Jahren sterben, geht die Erinnerung vom kommunikativen in das kulturelle Gedächtnis über. Zugleich wird die sich erinnernde Gesellschaft immer heterogener und die Schüler_innen gehören inzwischen vollständig zur Generation der digital natives. Online-Archive mit videografierten Interviews bieten angesichts dieser Entwicklungen scheinbar eine Zukunftsperspektive für den Unterricht. Die didaktischen Herausforderungen, die der Einsatz von videografierten Zeitzeug_inneninterviews aufwirft, sind dabei vielfältig. Die vorliegende Studie ist die erste im Bereich der historisch-politischen Bildung, die empirisch abgesicherte Befunde zu den relevanten Fragen liefert: Kann die in der Theoriebildung zu digitalisierten Zeugnissen behauptete 'Begegnung' mit den Überlebenden auf dem Bildschirm tatsächlich festgestellt werden? Sind die in der Theorie benannten 'Immersionseffekte' der Interviews für die unterrichtliche Praxis nutzbar zu machen? Welche 'eigen-sinnigen Sinnbildungen' nehmen Lernende in der Arbeit mit den lebensgeschichtlichen Narrativen vor? Wo verlaufen die Grenzen des Mediums gerade auch im Blick auf leistungsschwächere Schüler_innen an Sekundarschulen? Wie müsste Unterricht in der Zukunft anders gedacht und gestaltet werden, um eine inklusivere Holocaust Education ohne (rassistische) Ausgrenzungen zu ermöglichen?Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Dr. Christina Isabel Brüning arbeitete u.a. als Studienrätin für Geschichte, Politik und Englisch in Berlin, als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU Berlin, als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg sowie als Mitarbeiterin am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg. Sie war darüber hinaus als didaktische Beraterin der CeDiS Projekte mit digitalen Zeitzeug_inneninterviews und als Lehrer_innenfortbildnerin sowie Beraterin der Goethe-Institute in verschiedenen Ländern bei der Umsetzung bilingualen Unterrichts tätig. Aktuell lehrt sie als akademische Mitarbeiterin an der Universität Tübingen am Institut für Geschichtsdidaktik und Public History.
Inhaltsangabe
Danksagung1. Einleitung: Aktuelle Herausforderungen im Themenfeld nationalsozialistischer Genozide1.1 Problemaufriss1.2 Der Digital Turn in der (Zeit-)Zeug_innenarbeit1.3 Ziel der Studie2. Theoriegrundlagen: Holocaust Education in der heterogenen Gesellschaft2.1 Stand der Forschung2.1.1 Darstellung vorhandener Studien2.1.2 Kritik an der bestehenden Forschungslage und Desiderate der Forschung2.2 Historisch-politisches Lernen im Themenfeld Nationalsozialismus und Holocaust2.2.1 Grundlagen der beiden relevanten Didaktiken2.2.2 Betroffenheit ist (k)ein Lernziel2.2.3 Singularität oder Vergleichbarkeit?2.2.4 Holocaust Education als Überbegriff und die Spezifik im Land der Täter_innen2.3 Lernen und Leben in der heterogenen Gesellschaft2.3.1 Kritische Anmerkungen zu den Begriffen 'Kultur', 'Migrationshintergrund' und 'Migrationsgesellschaft'2.3.2 Antisemitismus und Rassismus - Einstellungen der Bevölkerung in Deutschland und Schlussfolgerungen für die Studie3. Die Studie: Der Einsatz von Videos aus dem Visual History Archive in heterogenen Lerngruppen3.1 Erkenntnisinteresse und Forschungsfragen der Studie3.2 Die Quellen: Zur Auswahl der Videos3.2.1 Das Visual History Archive der USC Shoah Foundation3.2.2 Biographische Skizzen zu den sieben ausgewählten Zeugnissen3.2.3 Vergleichende Betrachtung der Zeugnisse3.3 Methodisches Vorgehen in der Studie3.3.1 Schulbeschreibungen und Lerngruppenanalysen3.3.2 Erhebungsinstrumente und Datenerhebungen3.3.3 Datenaufbereitung und Vorgehen bei der Analyse4. Befunde und Analyse: Darstellung der erhobenen Daten4.1 Ergebnisse des Eingangsfragebogens4.1.1 Darstellung der Stichprobe gemäß der Angaben im Fragebogen4.1.2 Kenntnisse im Themenfeld4.1.3 Geschichtskulturelle Sozialisation außerhalb der Schule4.1.4 Erfahrungen in Schule und Unterricht im Themenfeld Nationalsozialismus und Holocaust4.1.5 Erhobene Einstellungen4.1.6 Relevanz der Ergebnisse des Fragebogens für die Studie4.2 Ergebnisse der Projekttage: Exemplarische Schüler_innenpräsentationen zu den Zeugnissen4.2.1 Ilse Arndt4.2.2 Gad Beck4.2.3 Albrecht Becker4.2.4 Paul Eggert4.2.5 Reinhard Florian4.2.6 Hans Hauck4.2.7 Rolf Joseph4.2.8 Zwischenfazit4.3 Der Feedbackfragebogen4.3.1 Die Zeug_innen4.3.2 Bewertung der Arbeit im Visual History Archive durch die Lernenden4.3.3 Lernergebnisse4.4 Gruppeninterview5. Relevante Ergebnisse der Studie im Kontext der Forschungsliteratur5.1 Diskussionspunkte5.1.1 Die Bedeutung von Wissen und Einstellungen der Lernenden für ihre Neu- und Umerzählungen5.1.2 Begegnungsmomente und sekundärer Dialog durch digitale Zeugnisse?5.1.3 Umgang mit Emotionen in der Arbeit mit dem neuen Medium5.1.4 Rassismus als Thema bei der Vermittlung von nationalsozialistischen Genoziden5.1.5 Andersartigkeit des Unterrichts beim Einsatz digitaler Zeugnisse5.2 Fazit: Potentiale von videographierten Interviews für die zukünftige Holocaust Education6. Bilanz und Ausblick: Die Zukunft der Holocaust Education im digitalen Zeitalter6.1 Reflexion der Studie: Grenzen und Alternativen6.1.1 Reflexion des methodischen Aufbaus der Studie6.1.2 Reflexion des Eingangsfragebogens6.1.3 Reflexion der vorgenommenen Interpretationen6.2 Empfehlungen für die Praxis6.2.1 Lernen mit unterschiedlichen Biographien6.2.2 Historisch-politische Bildung im Migrationskontext und die Thematisierung von Rassismen6.2.3 Kompetenzen im Umgang mit videographierten Zeugnissen6.3 Ausblick und Desiderate der Forschung7. Quellenverzeichnis7.1 Oral History Interviews7.2 Digitale Medien/Audio- und Filmmaterial8. Literaturverzeichnis9. Abbildungsverzeichnis10. Anhang10.1 Ansprache der Lernenden vor der Bearbeitung des Eingangsfragebogens10.2 Eingangsfragebogen10.3 FeedbackfragebogenDie Autorin
Danksagung1. Einleitung: Aktuelle Herausforderungen im Themenfeld nationalsozialistischer Genozide1.1 Problemaufriss1.2 Der Digital Turn in der (Zeit-)Zeug_innenarbeit1.3 Ziel der Studie2. Theoriegrundlagen: Holocaust Education in der heterogenen Gesellschaft2.1 Stand der Forschung2.1.1 Darstellung vorhandener Studien2.1.2 Kritik an der bestehenden Forschungslage und Desiderate der Forschung2.2 Historisch-politisches Lernen im Themenfeld Nationalsozialismus und Holocaust2.2.1 Grundlagen der beiden relevanten Didaktiken2.2.2 Betroffenheit ist (k)ein Lernziel2.2.3 Singularität oder Vergleichbarkeit?2.2.4 Holocaust Education als Überbegriff und die Spezifik im Land der Täter_innen2.3 Lernen und Leben in der heterogenen Gesellschaft2.3.1 Kritische Anmerkungen zu den Begriffen 'Kultur', 'Migrationshintergrund' und 'Migrationsgesellschaft'2.3.2 Antisemitismus und Rassismus - Einstellungen der Bevölkerung in Deutschland und Schlussfolgerungen für die Studie3. Die Studie: Der Einsatz von Videos aus dem Visual History Archive in heterogenen Lerngruppen3.1 Erkenntnisinteresse und Forschungsfragen der Studie3.2 Die Quellen: Zur Auswahl der Videos3.2.1 Das Visual History Archive der USC Shoah Foundation3.2.2 Biographische Skizzen zu den sieben ausgewählten Zeugnissen3.2.3 Vergleichende Betrachtung der Zeugnisse3.3 Methodisches Vorgehen in der Studie3.3.1 Schulbeschreibungen und Lerngruppenanalysen3.3.2 Erhebungsinstrumente und Datenerhebungen3.3.3 Datenaufbereitung und Vorgehen bei der Analyse4. Befunde und Analyse: Darstellung der erhobenen Daten4.1 Ergebnisse des Eingangsfragebogens4.1.1 Darstellung der Stichprobe gemäß der Angaben im Fragebogen4.1.2 Kenntnisse im Themenfeld4.1.3 Geschichtskulturelle Sozialisation außerhalb der Schule4.1.4 Erfahrungen in Schule und Unterricht im Themenfeld Nationalsozialismus und Holocaust4.1.5 Erhobene Einstellungen4.1.6 Relevanz der Ergebnisse des Fragebogens für die Studie4.2 Ergebnisse der Projekttage: Exemplarische Schüler_innenpräsentationen zu den Zeugnissen4.2.1 Ilse Arndt4.2.2 Gad Beck4.2.3 Albrecht Becker4.2.4 Paul Eggert4.2.5 Reinhard Florian4.2.6 Hans Hauck4.2.7 Rolf Joseph4.2.8 Zwischenfazit4.3 Der Feedbackfragebogen4.3.1 Die Zeug_innen4.3.2 Bewertung der Arbeit im Visual History Archive durch die Lernenden4.3.3 Lernergebnisse4.4 Gruppeninterview5. Relevante Ergebnisse der Studie im Kontext der Forschungsliteratur5.1 Diskussionspunkte5.1.1 Die Bedeutung von Wissen und Einstellungen der Lernenden für ihre Neu- und Umerzählungen5.1.2 Begegnungsmomente und sekundärer Dialog durch digitale Zeugnisse?5.1.3 Umgang mit Emotionen in der Arbeit mit dem neuen Medium5.1.4 Rassismus als Thema bei der Vermittlung von nationalsozialistischen Genoziden5.1.5 Andersartigkeit des Unterrichts beim Einsatz digitaler Zeugnisse5.2 Fazit: Potentiale von videographierten Interviews für die zukünftige Holocaust Education6. Bilanz und Ausblick: Die Zukunft der Holocaust Education im digitalen Zeitalter6.1 Reflexion der Studie: Grenzen und Alternativen6.1.1 Reflexion des methodischen Aufbaus der Studie6.1.2 Reflexion des Eingangsfragebogens6.1.3 Reflexion der vorgenommenen Interpretationen6.2 Empfehlungen für die Praxis6.2.1 Lernen mit unterschiedlichen Biographien6.2.2 Historisch-politische Bildung im Migrationskontext und die Thematisierung von Rassismen6.2.3 Kompetenzen im Umgang mit videographierten Zeugnissen6.3 Ausblick und Desiderate der Forschung7. Quellenverzeichnis7.1 Oral History Interviews7.2 Digitale Medien/Audio- und Filmmaterial8. Literaturverzeichnis9. Abbildungsverzeichnis10. Anhang10.1 Ansprache der Lernenden vor der Bearbeitung des Eingangsfragebogens10.2 Eingangsfragebogen10.3 FeedbackfragebogenDie Autorin
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