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Sensibel und eindrucksvoll führt dieses Buch an das Thema Holocaust heran.Mit der Darstellung bewegender Einzelschicksale und altersgerecht aufbereiteten Informationen werden historische Fakten und Hintergründe geschildert, von Hitlers Aufstieg über den Alltag im Ghetto bis zu den Vernichtungslagern und den Nürnberger Prozessen. Ausführliche Interviews mit Überlebenden auf DVD sowie zahlreiche authentische Erfahrungsberichte ermöglichen eine persönliche Annäherung an das Geschehen. Schautafeln, Karten und viele, bisher teils unveröffentlichte Fotografien veranschaulichen die Texte und machen…mehr

Produktbeschreibung
Sensibel und eindrucksvoll führt dieses Buch an das Thema Holocaust heran.Mit der Darstellung bewegender Einzelschicksale und altersgerecht aufbereiteten Informationen werden historische Fakten und Hintergründe geschildert, von Hitlers Aufstieg über den Alltag im Ghetto bis zu den Vernichtungslagern und den Nürnberger Prozessen. Ausführliche Interviews mit Überlebenden auf DVD sowie zahlreiche authentische Erfahrungsberichte ermöglichen eine persönliche Annäherung an das Geschehen. Schautafeln, Karten und viele, bisher teils unveröffentlichte Fotografien veranschaulichen die Texte und machen Zusammenhänge begreifbar. Die Interviews auf der DVD entstanden in Zusammenarbeit mit der Shoa Foundation, einer vom Regisseur Steven Spielberg gegründeten gemeinnützigen Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Zeitzeugenberichte von Holocaust-Überlebenden für pädagogische Zwecke zugänglich zu machen. Mit einem Vorwort von Steven Spielberg. Ab 10 Jahren.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.10.2008

Der schwindende Schatz der Erinnerungen
Ein Buch über die Ermordung der europäischen Juden lässt Überlebende zu Wort kommen
Ich habe versucht, meine Erinnerungen lebendig zu erhalten (. . .) Ich habe versucht, jene zu bekämpfen, die vergessen wollen. Denn wenn wir vergessen, sind wir schuldig.” Der Holocaust-Überlebende Elie Wiesel sagte diese bewegenden Sätze, als er 1986 den Friedensnobelpreis überreicht bekam. Eines nicht allzu fernen Tages aber wird niemand mehr den nachfolgenden Generationen vom Horror der KZ und Vernichtungslager aus eigenem Erleiden erzählen können. Historiker und Pädagogen suchen daher seit einiger Zeit nach Wegen, diese Schwierigkeit bei der Vermittlung des ungeheuren Stoffs zu verringern. Den mutigen Versuch, ein Sachbuch über den Holocaust für Kinder mit den Erinnerungen von Zeitzeugen zu verbinden, hat nun Angela Gluck Wood vorgelegt.
Das bisher wohl einmalige Konzept sieht eine persönliche Annäherung über authentische Erfahrungsberichte vor. Große Teile des Buches sind den persönlichen Erlebnissen zahlreicher Überlebender gewidmet – wobei die Autorin auf das Mammut-Interviewprojekt der Shoah-Stiftung des US-Filmregisseurs Steven Spielberg zurückgreifen konnte (auch eine DVD mit Ausschnitten liegt bei). Spielberg hofft im Vorwort, das Buch möge zu einem „menschlichen Protokoll der Shoah” werden – was dank lobenswerter Anstrengung zwar gelingt, allerdings auf Kosten der Lesbarkeit.
Das für den britischen Markt entworfene und nun ins Deutsche übersetzte Werk basiert auf der Idee einer Enzyklopädie und verzichtet bewusst auf einen durchgehenden Erzähltext. Untergliedert in einzelne Kapitel (Europäische Juden, Nationalsozialismus, Ghettos, Völkermord, Überlebenswille, Kriegsende und Nachwirkungen) wird ein breites Spektrum an Fakten, Zahlen und Details aufgeblättert. Zwischen sechs und zehn (teilweise bisher unveröffentlichte) Fotos, Graphiken oder Zeichnungen pro Doppelseite lassen schnell die Anmutung eines Bilderbuchs entstehen. Die visuellen Reize und das extrem unruhige Layout gehen jedoch stark zu Lasten der kurzen Erklärtexte. Zu viele Einzelheiten stehen hier oft unverbunden nebeneinander, es fehlt an Gewichtung, Stringenz und einem „roten Faden”.
Auch der Zugang zu verschiedenen Themen ist stark von einer Außensicht auf die Ereignisse geprägt, was deutsche Leser vielleicht hie und da irritieren dürfte. So wird etwa Anne Frank – hierzulande über Jahrzehnte der klassische (und leider oft einzige) Zugang für Kinder zum Thema Holocaust – nur zweimal kurz erwähnt. Andererseits wird man zahlreiche Basisinformationen über jüdisches Leben in Europa vor dem Krieg in anderen Darstellungen vergeblich suchen. Auch findet der Leser sehr nützliche Schilderungen der Zeit nach 1945. So wird erzählt, wie die NS-Opfer eine neue Heimat fanden und wie es ihnen gelang, mit dem Erlebten fertig zu werden – nicht zuletzt hier zeigt sich eindrucksvoll die Stärke des Zeitzeugenkonzepts.
Der Verlag empfiehlt das Buch übrigens explizit für Kinder ab zehn Jahren und wirbt für die „einfühlsame” Darbietung des Stoffes. Zwar verzichtet die Autorin – anders als einige bisher erschienene Bücher für Kinder über die NS-Verbrechen – auf allzu grausame Bilder, doch die Art der Aufbereitung dürfte Kinder dieses Alters womöglich überfordern. Gleichwohl bietet das Werk einen bedeutenden Faktenfundus und einen lebendigen Schatz von Erinnerungen der Überlebenden. ROBERT PROBST
ANGELA GLUCK WOOD: Holocaust. Was damals geschah. Dorling Kindersley Verlag, München 2008. 192 Seiten plus Video-DVD, 19,95 Euro. Ab 10
Die unvorstellbare Dimension eines einzigartigen Verbrechens: Schuhe von Auschwitz-Opfern, die in der dortigen Gedenkstätte gezeigt werden, versinnbildlichen die große Zahl der Ermordeten. Foto: akg-images
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Anerkennend äußert sich Robert Probst über Angela Gluck Woods Kindersachbuch über den Holocaust. Besonders die Idee, die Geschichte der Ermordung der Juden mit Erinnerungen von Zeitzeugen zu verbinden, findet er mutig. Er hebt hervor, dass weite Teile des Buchs den persönlichen Erlebnissen Überlebender gewidmet sind. Nicht ganz glücklich ist er mit dem enzyklopädischen Konzept des Werks, das auf einen durchgehenden Erzähltext verzichtet. Er vermisst hier einfach einen "roten Faden". Auch scheint ihm die Darbietung des Stoffs gelegentlich unausgegoren und für Kinder zu schwierig. Dennoch schätzt er den "bedeutenden Faktenfundus" und den "lebendigen Schatz von Erinnerungen der Überlebenden", den das Werk bietet.

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