Im Leben Edward Kossoys spiegeln sich all die dramatischen Entwicklungen und Umbrüche des 20. Jahrhunderts. Als Kind russischer Eltern 1913 im polnischen Radom geboren, floh er 1939 vor den Deutschen, und wurde stattdessen vom sowjetischen NKDW zu mehreren Jahren GULAG verurteilt. Nach zwei Jahren wurde er entlassen und gelangte über Teheran nach Palästina, wo er sich am Unabhängigkeitskrieg beteiligte. Sein Vater, seine erste Frau wie seine Tochter fielen den Nationalsozialisten zum Opfer. In seinem 'zweiten Leben' studierte Kossoy in den fünfziger Jahren Rechtswissenschaften und Politik in Deutschland und der Schweiz. Als Anwalt vertrat er unzählige Opfer des Nationalsozialismus und wurde zu einem der wichtigsten Akteure der Wiedergutmachung. Die Erinnerungen Edward Kossoys verbinden die Verbrechen des Nationalsozialismus und politischen Irrwege des 20. Jahrhunderts mit persönlichen Verlusten und Erfolgen. Es sind Memoiren, die einen nicht unberührt lassen. Wiedergutmachung geschieht auch durch Erinnerung an geschehenes Unrecht.