Holzäpfel werden die herb schmeckenden Urformen der Äpfel genannt, herb sind auch die Gedichte der neuen Sammlung von Jürgen Brôcan, die in sieben Zyklen immer wieder auf die älteren Traditionen der Dichtung verweisen, essayistische Elemente einbeziehen und Reviere des Ruhrgebiets ebenso durchforsten wie Reiseberichte aus Südamerika oder Australien. Eine spannende Welterkundung.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Martin Zingg lernt eine Menge mit den Gedichten von Jürgen Brôcan. Der neue Band bietet laut Zingg sowohl Widerständiges in Form und Inhalt, wenn der Autor mannigfache lyrische Stimmen oder Sprachen einflicht, sich mit weniger bekannten Figuren oder Ausdrücken umgibt ("Schuppenflügler / ist ein allzu rauhes Wort, / schöner wäre Staubschwinge", zitiert Zingg), oder in seinen Anspielungen überraschende Wege geht, als auch Wiederkennbares, wenn Brocan Malerei oder Filme in den Blick nimmt. Immer aber scheinen die Gedichte Zingg überreich an Kenntnissen, sprachlichen Möglichkeiten und Beobachtungsgabe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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