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A stirring exploration of war, race and belonging from the Nobel-prize winning author of Beloved.
An angry and self-loathing veteran of the Korean War, Frank Money finds himself back in racist America after enduring trauma on the front lines that left him with more than just physical scars. As Frank revisits the memories from childhood and the war that leave him questioning his shattered sense of self, he unearths the courage he thought he'd lost forever. It is with incantatory power that Morrison's language reveals an apparently defeated man finding his manhood - and, finally, his…mehr

Produktbeschreibung
A stirring exploration of war, race and belonging from the Nobel-prize winning author of Beloved.

An angry and self-loathing veteran of the Korean War, Frank Money finds himself back in racist America after enduring trauma on the front lines that left him with more than just physical scars. As Frank revisits the memories from childhood and the war that leave him questioning his shattered sense of self, he unearths the courage he thought he'd lost forever. It is with incantatory power that Morrison's language reveals an apparently defeated man finding his manhood - and, finally, his home.

'No other writer in my lifetime, or perhaps ever, has married so completely an understanding of the structures of power with knowledge of the human heart' Kamila Shamsie, Guardian

Winner of the PEN/Saul Bellow award for achievement in American fiction
Autorenporträt
Toni Morrison was awarded the Nobel Prize in Literature in 1993. She was the author of many novels, including The Bluest Eye, Sula, Beloved, Paradise and Love. She received the National Book Critics Circle Award and a Pulitzer Prize for her fiction and was awarded the Presidential Medal of Freedom, America's highest civilian honour, in 2012 by Barack Obama. Toni Morrison died on 5 August 2019 at the age of eighty-eight.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung

Reise ins Licht
Mit dem vielschichtigen Geschwister-Märchen „Heimkehr“ schreibt Toni Morrison
ihre Geschichte des schwarzen Amerika virtuos fort
VON ULRICH BARON
Mit der Heimkehr des traumatisierten Korea-Veteranen Frank Money hat Toni Morrison ihre 1993 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete Comédie humaine des afroamerikanischen Amerika um ein weiteres Kapitel bereichert. Aus einer „integrierten“ Armee entlassen, reist Frank durch ein Land der Segregation mit getrennten Hotels, Restaurants und Waschräumen. Er hatte nicht nach Lotus, Georgia, zurückkehren wollen. Nicht ohne Freunde, deren zerfetzte Körper ihn in seinen Albträumen verfolgen. Und nicht nach dem, was mit dem kleinen koreanischen Mädchen geschehen war. Erst die Nachricht, dass seine Schwester Cee sich in Lebensgefahr befinde, hat ihn auf den Weg gebracht: „Komm schnell. Sie wird tot sein, wenn du trödelst.“
  Eine Heimat war Lotus für beide nie gewesen. Die Moneys hatten in Texas gelebt, bis Männer, „von denen manche Kapuzen trugen und andere nicht“, sie von Haus und Hof jagten. Cee war unterwegs zur Welt gekommen. Für ihre Stiefgroßmutter Leonore, deren Lebensabend die Flüchtlinge verdorben haben, ist sie das „Rinnsteinkind“. „Eine böse Großmutter gehört zum Schlimmsten, was einem kleinen Mädchen widerfahren kann“, heißt es – zumal wenn deren Eltern sich totarbeiten. Trost spendete nur ihr großer Bruder „Flank“, wenn er seine Finger auf ihren Scheitel legte: „Nicht weinen, sagten diese Finger; die Striemen verschwinden wieder. Nicht weinen; Mama ist müde, sie hat’s nicht so gemeint.“
  Frank und Cee haben ihre Großmutter nicht als überforderte, sondern als böse alte Frau gesehen: „Leonore war die böse Hexe, Frank und Cee waren Hänsel und Gretel, die verloren, einander bei den Händen haltend, durch das Schweigen irrten.“ Hier klingt ein Tonfall an, der den sozialen Realismus des Romans subtil unterläuft. Auf einhundertfünfzig Seiten hat Toni Morrison zudem eine Widmung, ein Motto und ein Vorspiel platziert, die weitere Deutungsebenen eröffnen. „Wessen Haus ist das?“ heißt es da, wohl ein Selbstzitat Morrisons: „Meins ist es nicht. / Ich hab von einem anderen geträumt, wohnlicher, heller, / Mit einem Blick auf Seen, befahren in bunten Booten, / Auf Felder, weit wie Arme, ausgebreitet für mich.“ Dieses Haus sei fremd: „Sag mir, sag, warum mein Schlüssel hier passt.“
  So fremd war auch Lotus, aber Frank hat dort eine Art Epiphanie erlebt: „Sie erhoben sich wie Männer“, hebt das Vorspiel an – der erste einer Reihe kursiver Einschübe, in denen er als Ich-Erzähler gegenüber dem allwissenden Erzähler auf seiner Sicht insistiert. Frank und Cee waren einst auf das verbotene Terrain einer Pferderanch vorgedrungen. Dort hatten sie kämpfende Hengste gesehen und das Ende eines mörderischen Spiels.
  „Das Vergraben der Leiche hab ich tatsächlich vergessen. Erinnert habe ich mich nur an die Pferde. Sie waren so schön. So brutal. Und sie standen da wie Männer“, sagt der Ich-Erzähler. „Hier steht ein Mann“, lautet der Grabspruch, den Frank dort später hinterlassen wird. Brutaler, archaischer Selbstbehauptungswille wird hier bildlich überhöht, und überhaupt ist „Heimkehr“ ein Buch, dessen Bilder sich nicht zügeln lassen.
  „Maniac moonlight doing the work of absent stars“, heißt es, als Frank am Beginn seiner Reise über die eiskalte Feuertreppe des Irrenhauses flieht, in das ihn ein traumatischer Schub gebracht hatte: „Ein manischer Mond vertrat abwesende Sterne“, übersetzt Thomas Piltz. Doch es geht hier um das Funkeln vieler Himmelskörper, deren Arbeit ein einziger leistet. Kein Wunder, dass das Mondlicht manisch wird und der Held ebenso. „Durch das Fenster mit seinem Pelzbesatz aus Schnee betrachtet“, erscheint die Welt dem Busreisenden Frank wie im Kino, aber dann erlischt ihre Buntheit: „Alle Farben verschwanden, und die Welt verwandelte sich in einen Schwarzweißfilm.“ Über Franks Albträume heißt es: „Aber der Mahr kam stets bei Nacht, nie ließ sein Hufschlag sich am Tag vernehmen.“ Hufe aber hat ein Mahr allenfalls im Englischen, wo man den „nightmare“ als feminines Kompositum aus „night“ und „mare“ missverstehen kann – als mit „ihren“ Hufen schlagende „Nacht-Stute“.
  Indem Toni Morrison ihrer dichterischen Freiheit, ihren assoziativen Bilderfolgen die Zügel bis ins Unübersetzbare schießen lässt, gelingt es ihr, die große Geschichte des schwarzen Amerika in pointillistischen Facetten virtuos zu spiegeln. Zwischen Realismus, Wahn- und Märchenbildern changierend, wird Franks Mission endlich gar zur Reise ins Licht. Als er von Straßengangstern niedergeschlagen wird, hilft ihm ein vom Schein einer Straßenlaterne eingerahmter Mann, zieht ihn empor und rät ihm: „Bleib im Licht.“
  In der Originalausgabe erinnert Frank sich an den Pferdeschwanz eines „Samariters“. Pferde sind ihm treu geblieben, als Nachtmähren wie als rettende Zugtiere providentieller Führung. Nach dem Ende einer langen Nacht befreit er seine Schwester aus den Fängen eines weißen Arztes, um mit ihr heimzukehren. Manisches Mondlicht ist da mächtigem Sonnenschein gewichen. Franks Reise hat ihn
aus dem Winter Seattles in den Sommer Georgias geführt. Hatte er im Zug nach Chicago eine „frostige und schmuddelige Landschaft“ betrachtet, so heißt es bei Chattanooga: „die junge Sonne brannte bereits
“.
  Als Hänsel und Gretel heimkehren, schmort die Hexe nach einem Schlaganfall im Fegefeuer ihrer Einsamkeit. Hinter der Stadt breiten sich „hektarweit rosa Blüten“ der Baumwolle aus und verheißen einem arbeitswilligen jungen Mann sicheres Einkommen. Unter der Fürsorge der Dorffrauen erholt sich Cee und lernt Quilts zu nähen. „Er hatte diesen Ort einst gehasst“, heißt es über Frank. Auch Cee hatte versucht, Lotus zu entkommen, doch nun sagt sie: „Ich gehöre hierher.“
  Selbst das verfallene Elternhaus weckt Heimatgefühle: „Die Bulova-Uhr war auch noch da. Ohne Krone, ohne Zeiger, passend zu der Art, wie die Zeit in Lotus verging – im Urzustand und dem Empfinden jedes Einzelnen überlassen.“ Die „Uhr ohne Zeiger“ aber ist in Carson McCullers gleichnamigem Roman auch die Totenuhr, und „Heimkehr“ hat Toni Morrison ihrem 2010 an Krebs gestorbenen Sohn Slade gewidmet. So ist das Heim, in das sie Frank und Cee entlässt, vielleicht jenes, das immer da, aber stets einen Traum weit entfernt ist. Morrisons Roman erscheint so wie ein Requiem, dessen Happy end nicht von dieser Welt ist. Doch er birgt viele Lesarten in sich. Frank und Cee beerdigen schließlich auch den Mann, der damals nur vergraben worden war. Cees erster Quilt wird sein buntes Leichentuch. Die Welt hat ihre Farben wieder, nur Weiße hat man seit Längerem nicht mehr gesehen.
Toni Morrison: Heimkehr. Roman. Aus dem Englischen von Thomas Piltz. Rowohlt, Reinbek 2014. 160 Seiten, 18,95 Euro.
Frank und Cee, das sind
Hänsel und Gretel in der Zeit
der Rassentrennung
Den sozialen Realismus
der Fabel unterläuft das Buch
mit poetischen Bildern
Am Ende des Buches, in dem die Buntheit dem harten
Schwarz-Weiß des Rassenhasses weicht, ist die Welt wieder so farbig wie diese Häuserzeile
in Georgia.
Foto: Lawrence Sawyer / Getty Images
„Heimkehr“ hat Toni Morrison ihrem verstorbenen Sohn gewidmet.
Foto: Bloomberg
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Sogar die Schatten lügen

Die Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison erzählt in "Heimkehr" von einem schwarzen Geschwisterpaar, das unfreiwillig ein Verbrechen beobachtet hat.

Von Hubert Spiegel

Toni Morrison, Amerikas Literaturnobelpreisträgerin und der Stachel, den Stockholm ins Fleisch ihrer weißen Schriftstellerkollegen wie John Updike und Philip Roth gepflanzt hat, erzählt in ihren Romanen von den Dämonen, von denen das schwarze Amerika gejagt wird: Sklaverei, Diskriminierung, Armut, Hass und Gewalt. Ihre Hauptfiguren sind überwiegend weiblich, Morrisons Poetik ist feministisch, emanzipatorisch und höchst allergisch gegen jede Art von Vereinnahmung: "Schwarze haben keine Nationalität in diesem Land. Wir sind Staatsbürger und Schwarze. Ich bin keine amerikanische Schriftstellerin."

Es war daher kaum zu erwarten, dass die Autorin einen Kriegsheimkehrer zum Erzähler und zur Hauptfigur ihres jüngsten Romans machen würde. Aber Frank Money, der traumatisiert aus Korea zurückkehrt, ist beides nur auf den ersten Blick. In "Heimkehr" erzählt Toni Morrison zwar Franks Geschichte, aber im Grunde ist der junge Veteran für die Autorin nur Mittel zu einem anderen Zweck.

Als Erstes lesen wir ein Gedicht. Vielleicht ist es auch ein Liedtext, ein Bluessong. Er handelt von einem fremden Haus, einem Haus, dessen Schatten lügen: "Sag mir, sag, warum mein Schlüssel hier passt." Dann folgt eine Rückblende in die Kindheit von Frank und seiner jüngeren Schwester Ycidra, genannt Cee. Die beiden Kinder werden zufällig Zeugen eines schrecklichen Geschehens: Ein Leichnam wird verscharrt, und Frank weiß sofort, dass ihr Leben in Gefahr ist, wenn sie entdeckt werden. Fortan ist die Sorge um Cee der wichtigste Inhalt von Franks leerem Leben.

Aber Frank kann seine Schwester nicht beschützen. Das Leben in dem Hundert-Seelen-Kaff Lotus in Georgia ist sterbensöde, dumpf und von Armut geprägt: "Das Verrückte ist unser Familienname, Money. Etwas, das wir nie hatten." Die Armee erscheint Frank und seinen Freunden als Geschenk Gottes - endlich eine Gelegenheit, dem verhassten Heimatort den Rücken zu kehren. Aber Lotus war nie eine Heimat, sondern nur der Zufluchtsort, an den es die Familie Money verschlagen hatte, nachdem sie von Rassisten aus ihrem Haus in Texas vertrieben worden war.

Als Frank nach Korea aufbricht, ist er ein selbstbewusster, kraftstrotzender Bursche, der eine pogromartige Vertreibung und eine traurige Kindheit und Jugend bei einer bis zur Bösartigkeit lieblosen Großmutter hinter sich hat. Als er zurückkommt, ist er Mitte zwanzig und ein Wrack: ein Trinker, der seine Freunde hat sterben sehen, der Schreckliches nicht nur erleben musste, sondern auch selbst getan hat, haltlos, von psychischen Störungen verängstigt, ohne Job und Perspektive. Erst ein Brief aus Lotus rüttelt ihn wach: Cee ist todkrank. Frank flieht aus der psychiatrischen Anstalt, in der er eines Morgens aufgewacht ist, ohne zu wissen, wie er dort hingeraten war.

Toni Morrison erzählt die Geschichte von Frank und Cee als schwarzes Märchen aus böser Zeit. In loser Folge reiht sie Szenen von Franks Reise zu Cee und Rückblenden auf Kindheits- und Kriegserlebnisse aneinander. Das Amerika der fünfziger Jahre erscheint als ein Ort brutaler Gewalt und Willkür. Schlägereien, Übergriffe der Polizei und übelste Diskriminierung sind an der Tagesordnung. Die Schwarzen reagieren darauf mit Sarkasmus und Solidarität. Frank findet Freunde und Helfer.

All das wird geschildert aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers, aber es ist Frank selbst, der diesem Erzähler - oder dieser Erzählerin - die Grenzen aufweist. In kursiv gesetzten Passagen lässt Toni Morrison Frank selbst sprechen und das Erzählte auch kommentieren. Das erinnert an die Tradition der oral history, an die Toni Morrison in ihrem Werk immer wieder angeknüpft hat: Einer, der gut reden kann, erzählt die Geschichte eines anderen, dem die Gabe der Rede nicht zur Verfügung steht. Aber Frank ist skeptisch: "Erzähl von Erschöpfung. Erzähl von Hunger . . . Du hast keine Ahnung, was Hitze ist, solange du nicht von Texas nach Louisiana gegangen bist, über die Grenze im Sommer. Du findest die Worte nicht, die es fassen. Bäume ergeben sich. Schildkröten kochen unter ihren Panzern. Beschreib das, falls du weißt, wie."

Von Anfang an lässt Frank durchblicken, dass er seinem namenlosen Gegenüber nicht alles beichtet. Er hält etwas zurück, ein Geheimnis, das mit Cee oder mit dem Krieg zu tun haben muss. Oder mit beidem. Als er Cee findet, ist seine Schwester halb tot, missbraucht und geschändet. Er bringt sie nach Lotus, wo sie von den Frauen des Dorfes gesund gepflegt wird. Cee bleibt versehrt und gezeichnet wie ihr Bruder, entwickelt aber zum ersten Mal in ihrem Leben so etwas wie Selbstbewusstsein, auch gegenüber Frank: "In einer solchen Welt mit solchen Menschen wollte sie jemand sein, der nie wieder gerettet werden musste . . ., sie wollte diejenige sein, die sich selbst rettete." Die Heldin ist gereift, durch Schmerz gestählt, geheilt im Kreise seltsam idealisierter Frauen. Franks Mission ist erfüllt, und die Autorin lässt ihn beiläufig fallen. Der Tote, der am Anfang verscharrt wird, das schreckliche Verbrechen, das Frank in Korea begangen hat, all dies wird noch rasch aufgeklärt, und noch einmal, gegen Ende, gelingen Toni Morrison irritierende Bilder wie zu Beginn, hart und poetisch zugleich. So bleibt nur eine Frage offen: Warum hat Toni Morrison aus diesem komplexen Stoff nicht mehr gemacht, als einen kurzen Roman, dem auf den letzten dreißig Seiten spürbar die Luft ausgeht?

Toni Morrison: "Heimkehr". Roman.

Aus dem Amerikanischen von Thomas Piltz. Rowohlt Verlag, Reinbek 2014. 156 S., geb., 18,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Toni Morrison makes me believe in God. She makes me believe in a divine being, because luck and genetics don't seem to come close to explaining her Guardian