Tatort Baltimore: In der Stadt an der Ostküste der USA geschehen innerhalb eines Jahres 234 Morde an zwei von drei Tagen wird ein Bürger erstochen, erschossen oder erschlagen. Im Zentrum dieses Hurrikans des Verbrechens steht die Mordkommission unter der Leitung von Lieutenant Gary D Addario, eine kleine Bruderschaft, konfrontiert mit dem amerikanischen Albtraum: Donald Worden, ein abgeklärter Ermittler am Ende seiner Karriere; Harry Edgerton, ein schwarzer Detective in einer überwiegend weißen Einheit; und Tom Pellegrini, ein engagierter junger Cop, der erst vor kurzem zur Mordkommission gekommen ist und den schwierigsten Fall des Jahres aufklären will die brutale Vergewaltigung und Ermordung eines elfjährigen Mädchens. David Simon schuf die legendäre Fernsehserie "The Wire". Der langjährige Polizeireporter der Baltimore Sun war der erste Reporter in Amerika, der unbegrenzten Zugang zu einer Mordkommission erhielt er folgte ein Jahr lang den Ermittlern. Seine meisterhafte Reportage, die sowohl den Edgar als auch den Anthony Award gewann, lässt uns hautnah an den Ermittlungen der Mordkommission teilhaben und ist darüber hinaus eine eigene Ermittlung zur amerikanischen Kultur der Gewalt, die nichts von ihrer Brisanz verloren hat.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Mächtig beeindruckt ist Rezensent Michael Rutschky von David Simons Reportage "Homicide", die nun in deutscher Übersetzung vorliegt. Er würdigt das Buch als "Monumentalwerk", das in einer großen Tradition - er nennt u.a. Walter Benjamin, John Dos Passos "Manhatten Transfer" und William Foote Whytes soziologischen Klassiker "Street Corner Society" - steht . Wie er berichtet, hat der Autor, Schöpfer der Fernsehserie "The Wire", ein Jahr als eingebetteter Journalist die Ermittler des Morddezernats von Baltimore begleitet und darüber die große Reportage "Homicide" geschrieben. Diese bietet zu seiner Freude - dank gekonnter Schnitttechnik - rasante, packende und spannende Handlung und darüber hinaus immer wieder eingeflochtene Reflexionen von enormer soziologischer Tiefe. So ist "Homicide" für Rutschky nicht nur ein wahrer "Page-Turner", sondern liefert auch Tonnen von Material für eine höchst instruktive "ethnische Archäologie".
© Perlentaucher Medien GmbH
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