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Renate Eikelmann - jahrzehntelanges Gesicht und Herz des Bayerischen Nationalmuseums - hat während ihrer nahezu 20-jährigen Tätigkeit Großes geschaffen und bewirkt. Mit dieser Publikation würdigt der Freundeskreis des Bayerischen Nationalmuseums zusammen mit vielen Zeitzeugen aus der Kunstwelt das Schaffen dieser einmaligen Generaldirektorin.»Anlass dieses Buches ist es, Freude und Dank auszudrücken. Zweck dieses Buches ist die Dokumentation einer Ära und ihrer Protagonisten. Insbesondere aber geht es in diesem Buch um Renate Eikelmann, um Freunde, Freundschaften und das Bayerische…mehr

Produktbeschreibung
Renate Eikelmann - jahrzehntelanges Gesicht und Herz des Bayerischen Nationalmuseums - hat während ihrer nahezu 20-jährigen Tätigkeit Großes geschaffen und bewirkt. Mit dieser Publikation würdigt der Freundeskreis des Bayerischen Nationalmuseums zusammen mit vielen Zeitzeugen aus der Kunstwelt das Schaffen dieser einmaligen Generaldirektorin.»Anlass dieses Buches ist es, Freude und Dank auszudrücken. Zweck dieses Buches ist die Dokumentation einer Ära und ihrer Protagonisten. Insbesondere aber geht es in diesem Buch um Renate Eikelmann, um Freunde, Freundschaften und das Bayerische Nationalmuseum auf seinem Diskurs durch die Zeit«, so Florian Seidel, Vorsitzender des Freundeskreises des Bayerischen Nationalmuseums. Das Buch gibt einen ansprechenden Überblick über die Ausstellungen, Erwerbungen und Tätigkeitsfelder, wie auch Restaurierungs- und Forschungsprojekte, flankiert von zahlreichen Texten wichtiger Wegbegleiter. Der international anerkannte Fotograf Sammy Hart gibt mit seinen einfühlsamen Fotos einen eindrucksvollen Blick hinter die Kulissen des Museumsbetriebs.»Es erscheint mir ein besonderes Verdienst von Renate Eikelmann zu sein, dass sie im Bayerischen Nationalmuseum Tradition und Moderne zu einer glücklichen, lehrreichen und ästhetisch immer höchsten Ansprüchen genügenden Symbiose zu verbinden wusste.« - S. K. H. Herzog Franz von Bayern
Autorenporträt
Hart, SammySAMMY HART arbeitete in seiner mehr als 20-jährigen Berufslaufbahn als Fotograf für eine große Zahl nationaler und internationaler Kunden. Es entstanden Arbeiten für Magazine, Bücher, Musik, Labels und Werbeagenturen mit weltweiten Kampagnen. In seiner Arbeit fühlt er sich verpflichtet hinter Fassaden zu blicken und Prozesse sichtbar zu machen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.01.2019

Die zweite Erbauerin
Die Freunde des Bayerischen Nationalmuseums haben ein Buch zu Ehren von dessen früherer Generaldirektorin herausgebracht.
Die „Hommage“ nimmt die Leser mit auf eine Zeitreise durch die Epoche Eikelmann
VON EVELYN VOGEL
Wenn eine langjährige Führungskraft sich in den Ruhestand verabschiedet, dann geizen Vorgesetzte, Mitarbeiter und Wegbegleiter, selbst Widersacher und Konkurrenten meist nicht mit wohlwollenden Worten. Man will sich schließlich großzügig, mitunter nachsichtig zeigen und der scheidenden Person öffentlich nur das Beste wünschen. So war es auch bei der langjährigen Generaldirektorin des Bayerischen Nationalmuseums, Renate Eikelmann, die nach beinahe 20 Jahren im Amt im Sommer vergangenen Jahres schweren Herzens Abschied von ihrem Haus nahm.
Schweren Herzens auch deshalb, weil Renate Eikelmann eine jener Führungspersönlichkeiten war, von der man mit Fug und Recht behaupten kann: Sie verwaltete nicht, sie waltete ihres Amtes. Und zwar mit Verstand und Sachkunde, einer gehörigen Portion Energie, viel Erfahrung und Nachdruck, einer ausgefeilten Überredungskunst bis hin zur erprobten Überrumpelungstaktik und mit noch mehr Herz. Das Museum – diesen Eindruck konnte man mehr als einmal gewinnen – war ihre Leben. Und wenn es darum ging, Ausstellungen oder Erwerbungen zu ermöglichen, Finanzierungen zu besorgen, Widerstände zu brechen, dann kämpfte die zierliche Frau wie eine Löwin.
Nun hat der Freundeskreis des Bayerischen Nationalmuseums in Sachen lobender Worte noch einmal öffentlich nachgelegt und Renate Eikelmann ein Buch gewidmet, das man unumwunden „Hommage“ betitelte. Viele, die sie im Laufe ihres Berufslebens erlebt haben – während der noch studentischen Zeit am Metropolitan Museum in New York und im Laufe ihrer ersten Berufsjahre am Cleveland Museum of Art, im Zuge ihrer ersten Leitungsposition am Maximilianmuseums in Augsburg, während ihrer Jahre als Stellvertreterin am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg bis hin zu ihrer Zeit als Chefin am Nationalmuseum in München – sind zu Wort gekommen. Und es ist mehr als auffällig, dass darunter viele sind, mit denen sie wegen ihrer Hartnäckigkeit im Einsatz für das Museum in Sachfragen auch aneinander geraten sein dürfte. Aber man spürt: Auch wenn manche es nicht immer leicht mit ihr hatten, die Bewunderung für ihre Leistung ist echt. Als erste Generaldirektorin des Hauses an der Prinzregentenstraße war sie 1999 ins Amt gekommen. „Eikelmännchen“ wurde sie ganz und gar nicht me-too-gerecht genannt. Doch wer auch immer sie unterschätzt hatte, wurde schnell eines besseren belehrt.
Das Buch lässt viele Wegbegleiter zu Wort kommen, darunter private Stifter und Vorsitzende von öffentlichen Stiftungen, Museumsdirektoren, Mitglieder des Freundeskreises sowie Politiker. Der einstige Kunstminister Hans Zehetmair, der Eikelmann ins Amt berief, schreibt: „Renate Eikelmann hat das Bayerische Nationalmuseum zum Strahlen gebracht“, sie hat es „wachgeküsst“. Er erinnert daran, wie viele ungelöste Bauaufgaben und offene Einrichtungsfragen, vor allem aber finanzielle Altlasten auf sie gewartet hatten, die sie zu gewaltigen Sparmaßnahmen zwangen und sie „zur größten Drittmittelwerberin Bayerns“ machten. Dass sie mehr als eine Verwaltungsdirektorin war, hebt Zehetmair hervor, sie habe nahezu 20 Jahre ihres Lebens dem Museum gegeben. Er lobt ihre „Durchsetzungskraft“, sie sei für ihre straffe Verhandlungsführung und stringenten Entscheidungen bekannt gewesen. In vielen Textbeiträgen sowie Abbildungen von Sammy Hart geht das Buch auf Zeitreise durch die Epoche Eikelmann. Erwerbungen wie der Mohrenkopfpokal, Ausstellungen wie „Bella Figura“ haben Museumsgeschichte geschrieben. Auch die umfangreichen Sanierungen, die Neueinrichtung und Wiedereröffnung lange geschlossener Abteilungen, die Umgestaltung des Vorplatzes und des Gartenbereichs bis hin zum Restaurant gehen auf ihren Einsatz zurück. Vergessen wird auch nicht, auf Restaurierungs- und Forschungsprojekte sowie die Zeigmuseen einzugehen.
Kurt Falthauser erinnert sich an ihre „Hartnäckigkeit, Argumentationskraft und langen Atem“, wenn es darum ging, den Freistaat und insbesondere ihn als damaligen Finanzminister in die Pflicht zu nehmen. Gelder fürs Museum zu beschaffen, sei nicht immer einfach gewesen, gerade kurz nach der Jahrtausendwende, als man mit einem Steuerrückgang zu kämpfen hatte. Er sieht in Eikelmann die „zweite Erbauerin des Bayerischen Nationalmuseums“. Mitglieder des 1960 gegründeten Freundeskreises wie Wilhelm Winterstein erinnern an Bau- und Sanierungsmaßnahmen und an Eikelmanns Einsatz für die Kunstvermittlung.
Dass Goldschmiede- und Emailkunst schon früh im Mittelpunkt des Interesses von Renate Eikelmann standen, darauf geht ihr ehemaliger Stellvertreter Lorenz Seelig ein. Es ziehe sich „gleich einem goldenen Faden“ durch ihr wissenschaftliches und berufliches Wirken. Der wie „mit einem Paukenschlag“ bei einer Versteigerung erworbene „Mohrenkopfpokal“ des Nürnberger Goldschmieds Christoph Jamnitzer (um 1600) hatte daher nicht nur für die neu installierte Generaldirektorin eine besondere Bedeutung. Er avancierte schnell auch zum „signature piece“ des Nationalmuseums. Auch Seelig hebt hervor, dass Eikelmann mit Begeisterung und Überzeugungskraft Stiftungen, Unternehmen und private Mäzene gewann, die das Museum mit Schenkungen und langfristigen Leihgaben großzügig unterstützten.
Stellvertretend dafür sei noch der Generalsekretär der Ernst von Simens Kunststiftung, Martin Hoernes, zitiert: In Zusammenhang mit der Versteigerung des Mohrenkopfpokals schwärmt er von „Eikelmanns Kampfgeist, den er „bei der Bildung von Finanzierungskoalitionen und Entwicklung einer Bieterstrategie schätzen und lieben gelernt“ habe. Vielleicht hätten die Museumsfreunde das Buch auch mit „Die Kämpferin“ betiteln können.
Hommage Renate Eikelmann, Hrsg. Freundeskreis des Bayerischen Nationalmuseums, Sieveking Verlag München, 280 Seiten, 271 Abbildungen, 38 Euro
Der „Mohrenkopfpokal“
avancierte schnell zum
„signature piece“ des Museums
Elfenbeinschnitzerei von Ignaz Elhafen (oben), Seidenstoff aus dem 18. Jahrhundert (unten), Skulpturentransport während der Sanierung.
Fotos: Sammy Hart (2),
Matthias Weniger
Ihrer Entschlossenheit konnte kaum einer widerstehen: Renate Eikelmann war fast 20 Jahre lang Chefin des Bayerischen Nationalmuseums.
Foto: Alessandra Schellnegger
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