Die Selbstverständlichkeit des Gehirns und seiner zentalen Bedeutung verdeckt, daß diese Erkenntnis erst rund zweihundert Jahre als ist. 'Homo cerebralis' beschreibt den folgenreichen Wandel vom 'Seelenorgan' zum 'Gehirn', das sich als Topographie des Menschen durchsetzt: gerade dieser rein materielle Ort 'Gehirn' trat an , das Ich jenseits des Leib-Seele-Dualismus ganz zu entschlüsseln. Bis in aktuelle Diskussionen über den Hirntod zeichnet der homo cerebralis das Selbstverständnis des modernen Subjekts vor.