Die Normalform von "Ehe", die sich aus der Liebe von Mann und Frau ergibt, sich traditionell als "Versorgungsinstitut" entwickelt hat, und die Partnerschaft auf der Grundlage von Homosexualität, die ihre Herkunft in der Liebe von Partnern gleichen Geschlechts zueinander hat, stehen in einem elementaren Spannungsverhältnis, das derzeit alle globalisierten Gesellschaften beschäftigt. Die gesetzliche Implementierung neuer Partnerschaftsformen durch die meisten Staaten westlicher Provenienz fordert die kath. Kirche massiv heraus, ihre Lehrpraxis zu überdenken und auf eine neue Grundlage zu stellen, die der Vielfalt von Beziehungen entspricht und den Sinn der Kirche für die gesellschaftliche Bedeutung dieses Themas als einem "Zeichen der Zeit" belegt. Der Autor behandelt "Homosexualität-Liebe-Paarbeziehung" interdisziplinär sowohl aus der Sicht der Bibel, der kath. Moral, der Dogmatik, des Kirchenrechts als auch des Staates und der Gesellschaft. Der Autor will einen Beitrag gegen Diskriminierung und Ausgrenzung gleichgeschlechtlich L(i)ebender in der katholischen Kirche leisten, denn die Partnerschaften homosexuell begabter Menschen können theologisch als "Orte der Gottespräsenz" erfahrbar werden. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind vom höchsten Lehramt der Kirche in Rom theologisch neu zu denken, damit die Kirche diskurs- und anschlussfähig wird.