¿Es wird ein Mensch gemacht.¿ Mit diesem Eingriff in die Sch¿pfung kokettieren nicht nur Genforscher unserer Tage, sondern vor mehr als 150 Jahren schon der Stubengelehrte Wagner im Goetheschen ¿Faust II¿. Das Ergebnis seines Experiments schwebt als Homunculus ¿ber allem Irdischen. Dieses ¿Menschlein¿ ist mit immensen Geistes¿f¿gkeiten ausgestattet, verzagt aber an seiner k¿rperlichen Unbedarftheit. Es wei¿sich ¿nur halb zur Welt gekommen¿ und fordert sogleich, ¿weislich¿ zu entstehen, also die Sch¿pfung noch einmal von vorn anzufangen. Der Homunculus begibt sich als ein im Glas gefangener Antikosmos auf seine evolution¿ Reise. Ist die Homunculus-Episode im ¿Faust II¿ also ein klassisches Lehrst¿ck in Sachen menschlicher Vermessenheit und ihrer Folgen? Das Buch n¿rt sich dieser Frage im Ausgang von Goethes natur¿wissenschaftlicher Denkweise und seiner morphologischen Methode. Es bietet damit auch interessierten Laien einen Zugang zu Goethe als Naturforscher im allgemeinen sowie zum vielf¿igen Kosmos des Goetheschen ¿Faust II¿ im besonderen. Dabei werden auch Fragen der theatralischen Umsetzung des Homunculus-Experiments diskutiert.