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Finanzberatung ist zur Vertrauenssache geworden. Viele Anleger fragen sich, welche Möglichkeiten sie noch haben, wenn eine kompetente Beratung nicht einmal mehr in der eigenen Bank möglich ist. Eine Lösung stellt die Honorarberatung dar - die produktunabhängige Beratung auf Honorarbasis. Nicht wenige Verbraucher unterliegen aber immer noch dem Irrtum, Finanzberatung müsse kostenlos sein, da sonst die Renditen der Anlagen aufgefressen werden würden. Das Gegenteil ist der Fall. Versteckte Gebühren und Kosten in Finanzprodukten kommen den Verbraucher teuer zu stehen. Eine individuelle,…mehr

Produktbeschreibung
Finanzberatung ist zur Vertrauenssache geworden. Viele Anleger fragen sich, welche Möglichkeiten sie noch haben, wenn eine kompetente Beratung nicht einmal mehr in der eigenen Bank möglich ist. Eine Lösung stellt die Honorarberatung dar - die produktunabhängige Beratung auf Honorarbasis. Nicht wenige Verbraucher unterliegen aber immer noch dem Irrtum, Finanzberatung müsse kostenlos sein, da sonst die Renditen der Anlagen aufgefressen werden würden. Das Gegenteil ist der Fall. Versteckte Gebühren und Kosten in Finanzprodukten kommen den Verbraucher teuer zu stehen. Eine individuelle, verbraucher-orientierte Beratung ist nicht möglich, solange Produkte verkauft werden müssen, um den Dialog mit dem Endverbraucher zu finanzieren.

"Honorar statt Provision" zeigt auf, was Honorarberatung ist, wie sie funktioniert, was sie kostet und wie man kompetente, vertrauenswürdige Honorarberater findet. Auch das Bundesministerium für Verbraucherschutz will die unabhängige Honorarberatung fördern.
Autorenporträt
Dieter Rauch, Jahrgang 1969, ist seit über 20 Jahren in der Finanzbranche tätig. Als Gründungsgeschäftsführer des Verbundes Deutscher Honorarberater gilt er als Experte für die Einführung und Umsetzung honorarbasierter Finanzberatung im deutschsprachigen Raum. Seit dem Jahr 2000 baute er den Verband als Service und Solutionsprovider für Honorarberater auf.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.04.2011

Umsonst
beraten
Warum zahlen, wenn man alles umsonst haben kann? Oder ist die Logik der Sparfüchse falsch, und man müsste besser sagen: Was nichts kostet, taugt nichts? Beim Geld liegt die Wahrheit wohl in der Mitte. Jahrzehntelang haben die Bürger das Ersparte bei „ihrer“ Bank oder Sparkasse einbezahlt, im Vertrauen auf die Seriosität und das Wissen des Anlageberaters. In guten Zeiten hat sich kaum jemand groß Gedanken gemacht. Die Kunden und natürlich die Institute haben prächtig verdient. Warum also sollte man sich mit Gebühren, Provisionen und Aufgeldern befassen, wenn die Kasse stimmte?
Dann kam die Krise, viele Gelder waren verloren und mit ihnen der gute Ruf der Finanzwelt. Den Sparern begann zu dämmern, dass die Bankberater ihnen windige Produkte verkauft haben, weil diese mehr Provisionen einbrachten als simple Anlagen. So mancher ärgerte sich auch über die eigene Leichtgläubigkeit – gute Voraussetzungen, um aus der Niederlage zu lernen und sich mit dem Thema Anlageberatung zu beschäftigen. Und eine gute Zeit für eine kleine Zunft, die schon länger auf Missstände aufmerksam macht.
Einer, der sich seit Jahren mit Geldanlage befasst, ist Dieter Rauch. Seit 1987 in der Finanzbranche tätig, ist er zudem Gründer und Geschäftsführer des Verbundes Deutscher Honorarberater (VDH). In seinem Buch „Honorar statt Provision“ beschreibt er ausführlich, warum es keine gute kostenlose Finanzberatung geben kann, auch nicht bei Banken und Versicherungen. Falsche Beratungen kosten die Bürger jährlich 20 bis 30 Milliarden Euro, zitiert Rauch eine Studie des Verbraucherschutzministeriums. Und falsch sind Beratungen seiner Ansicht nach immer dann, wenn Provisionen im Spiel sind. Anders ausgedrückt: Wenn Beratungen nicht neutral laufen, sondern der Vertreter nur gewisse Produkte empfiehlt, nämlich die, für deren Verkauf er Geld bekommt.
Was in anderen Bereichen undenkbar wäre, hat in der Finanzbranche bisher bestens funktioniert. Es ist ja auch bequem, andere – vermeintlich umsonst – für sich arbeiten zu lassen. Und die Finanzunternehmen nutzen diese Bequemlichkeit seit vielen Jahrzehnten weidlich aus.
Rauch erklärt, wie das Ganze funktioniert, wie „Heerscharen von nebenberuflichen und rudimentär ausgebildeten Verkäufern großer Vertriebe bevorzugt Kapitallebensversicherungen und andere überteuerte Versicherungsprodukte“ an den Verbraucher bringen. Der Berater verkaufte eine Kapitallebensversicherung? Dafür bekam er eine Abschlussprovision zwischen 500 und 2750 Euro, dazu jährliche Bestandszahlungen. Noch lukrativer sind Rauch zufolge Anlagen in Schiffs-und Flugzeugfonds, auch geschlossene Immobilienfonds.
Vielleicht rennt der Autor ja inzwischen offene Türen ein, wenn er sich für eine neutrale Beratungstätigkeit einsetzt. Nicht nur Verbraucherschützer haben den Handlungsbedarf erkannt, auch in die Politik ist endlich Bewegung gekommen. Das Bundeskabinett beschloss in dieser Woche strengere Regeln für die freien Vermittler von Geldanlagen – Kunden bekommen künftig „Beipackzettel“ für die erworbenen Finanzprodukte, die Haftung wird verschärft, die Vermittler müssen eine Prüfung ablegen und auf Wunsch über Provisionen informieren.
Das klingt gut, aber geben wird es diese Art von Provisionen nach wie vor, und damit sicher auch Mittel und Wege, den Anleger abzuzocken. Wer hier also Beratungsbedarf hat, kann Rauchs Buch zu Hilfe nehmen und nachholen, was er bislang versäumt hat: sich aufklären zu lassen.
Marianne Körber
Dieter Rauch: Honorar statt Provision. Warum sich Vertrauen in Honorarberater auszahlt. Finanzbuch Verlag, München 2010. 250 Seiten. 19,95 Euro.
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