Honore Daumiers in den Jahren 1868 bis 1870 entstandenes Ölgemälde "Don Quijote" steht in der vielfältigen Tradition, in der sich Musiker, Schriftsteller und Maler mit dem Thema des Ritters von der traurigen Gestalt beschäftigt haben. Daumier, ein teilnehmender Menschenbeobachter, nutzte die Figur Don Quijote zu einer ironischen Reaktion auf die Versuche Napoleons III, vergangene heroische Größe wiederherzustellen. Die hier besprochene Münchner Fassung des Gemäldes zeigt besser als die frühere Version (heute in Tokio) das ganze Können Daumiers: den freien Einsatz der malerischen Mittel und die überzeugend verdichtete, fast abstrakte und scheinbar einfache Gestaltung.