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Tom Wolfe shows us the mad spectacle of American life at millennium's end. ¿¿Tom Wolfe surveys America on the threshold of a new millennium, observing "the lurid carnival actually taking place in the mightiest country on earth in the year 2000." No corner of the frantically, gropingly changing country is sheltered from his keen, satirical eye. He fixes his gaze on the transformations in the mating rituals of the American teenager, and examines how quantum advances in science are changing the way we see ourselves. Hooking Up also brings back Wolfe's infamous diatribe lampooning his…mehr

Produktbeschreibung
Tom Wolfe shows us the mad spectacle of American life at millennium's end. ¿¿Tom Wolfe surveys America on the threshold of a new millennium, observing "the lurid carnival actually taking place in the mightiest country on earth in the year 2000." No corner of the frantically, gropingly changing country is sheltered from his keen, satirical eye. He fixes his gaze on the transformations in the mating rituals of the American teenager, and examines how quantum advances in science are changing the way we see ourselves. Hooking Up also brings back Wolfe's infamous diatribe lampooning his contemporaries Norman Mailer, John Updike, and John Irving, and his legendary profile of William Shawn, editor of The New Yorker. With Hooking Up, Wolfe shows us a vision of America raring to change as it enters a new era.
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Autorenporträt
Tom Wolfe (1930-2018) was one of the founders of the New Journalism movement and the author of contemporary classics like The Right Stuff and Radical Chic & Mau-Mauing the Flak Catchers, as well as the novels The Bonfire of the Vanities, A Man in Full, and I Am Charlotte Simmons. As a reporter, he wrote articles for The Washington Post, the New York Herald Tribune, Esquire, and New York Magazine, and is credited with coining the term, "The Me Decade." Among his many honors, Tom was awarded the National Book Award, the John Dos Passos Award, the Washington Irving Medal for Literary Excellence, the National Humanities Medal, and National Book Foundation Medal for Distinguished Contribution to American Letters. He lived in New York City.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.03.2001

Amerika, mein schönes pures Jetzt
Tom Wolfe will es wissen Von Lorenz Jäger

Auch diesmal bleibt er seiner Berufung treu: Der Meister des Zeitgeistes, der rasende Reporter des amerikanischen Unternehmertums, der Schriftsteller, der sein lachendes, grinsendes "Ja" zu allem sagt, was den Europäer zu pessimistischem Räsonieren bringen könnte - aber bei ihm wird es eher wie "Yeeaahhh!" klingen -, Tom Wolfe also inszeniert ein Feuerwerk von Polemiken, Satiren und Heldengesängen aus den Vereinigten Staaten von heute. Kein nostalgischer Rückblick wird geboten, nicht das erwartbare "Mein Jahrhundert" des Siebzigjährigen, sondern pures Jetzt. Tom Wolfe will nur eines wissen: Wie sieht das Amerika der Jahrhundertwende aus? Welche Kräfte bestimmen es?

Zuvor aber will er abrechnen. Amerika zu erkennen, das bedeutet für Wolfe zunächst, die Deutungsansprüche der europäisch geprägten Intellektuellen abzuwehren. Seine Florettstöße gegen Psychoanalytiker, Marxisten und Kryptomarxisten arten indes oft in Metzeleien aus, Gefangene werden grundsätzlich nicht gemacht. Wolfe sieht eine kastenmäßige Verschwörung der Ostküsten-Intelligenz gegen den realistischen, stoffgesättigten Roman, gegen die figurative Kunst und gegen die klassische literarische Bildung, am Ende gegen den Lebensstil des Durchschnittsamerikaners, der von der Intelligenz, mit allerhand aktuellen Bindestrichen, als "Faschismus" verdächtigt wird. Es ist ein Satz von Susan Sontag, der alles bündelt, was Wolfe bekämpft: "Die weiße Rasse ist das Krebsgeschwür der Menschheitsgeschichte", schrieb die Essayistin 1967. Wolfe muß sie nur zitieren. Ein einziger Europäer findet Gnade vor seinen Augen: Nietzsche, dessen prophetische Gaben gerühmt werden.

Die Sammlung enthält einige meisterhafte Stücke. Immer noch amüsant zu lesen ist Wolfes frühe Polemik gegen den edlen "New Yorker", das Magazin der literarischen Intelligenz. Aber erst in seinem Reportage-Essay "Zwei Männer auf dem Weg nach Westen" löst Wolfe sein großmäuliges Versprechen ein, die amerikanische Wirklichkeit besser zu schildern als seine Hauptkonkurrenten Norman Mailer, John Updike und John Irving. Erzählt wird die Geschichte des Silicon Valley, der Region um Palo Alto und die Universität Stanford, in der die Hochtechnologie der Gegenwart geschaffen wurde. Diese Geschichte hat eine technische Seite, die vom Transistor zum integrierten Schaltkreis führt, zu immer kleineren Chips. Sie hat eine religionssoziologische Pointe, auf die nur ein Mann wie Wolfe stoßen konnte, der das Durchschnitts-Amerika kennt, das dann doch nicht so durchschnittlich ist: Seine Reportage beginnt im provinziellen Zentrum des protestantischen Kongregationalismus in Iowa. Ausgerechnet dort, am Grinell College, begann der Sprung in die Zukunft. Die dritte Pointe bringt den uramerikanischen Drang nach Westen ins Spiel: Eine Linie geistiger Genealogie führt von dem Satz "Go West, young man" über Iowa zu den Pionieren des einundzwanzigsten Jahrhunderts.

Schließlich die Novelle "Hinterhalt in Fort Bragg", für die Wolfe in der Welt der Fernsehstationen recherchiert hat. Zwei Milieus stoßen aufeinander: Die liberale, wohlmeinende, kulturindustrielle Intelligenz der Ostküste - die Figur des jüdischen Fernsehproduzenten Irv Durtscher ist eine abstoßende Karikatur - und eine Gruppe von jungen Elitesoldaten. Der Fall, dem die Fernsehleute auf der Spur sind, ähnelt dem von Sebnitz: In einem Stützpunkt des Marine-Corps wurde ein homosexueller Angehöriger der Einheit tot aufgefunden. Gewalteinwirkung ist offensichtlich. Die örtliche Führung dementiert jede Verwicklung von Soldaten. Das Fernsehteam erwacht zu seiner moralischen Aufgabe; mit geheimen Mikrofonen und Kameras wird der dumpfe Country-Treffpunkt verkabelt, in dem die drei Hauptverdächtigen ihr Bier trinken. Erwartungsgemäß geben die Rednecks sich als Schwulenfeinde zu erkennen. Für Durtscher erscheinen sie als der Inbegriff des Feindes: "Skinheads! Sex und Aggression! Diese jungen Männer, die vor Testosteron barsten, waren nur die offiziell gutgeheißene, die von der Regierung gebilligte Version der Glatzen in Deutschland!" Tatsächlich: der eine von ihnen hat die Tür eingetreten, hinter der sich eine homosexuelle Szene abspielte. Was dann geschah, wird nie ganz klar: Es kann sich um Körperverletzung mit Todesfolge gehandelt haben oder um einen Totschlag, vielleicht auch um etwas ganz anderes - aber dies genau zu ermitteln, interessiert nicht mehr, wenn die Einschaltquote winkt. Was folgt, ist eine schlichte Vorverurteilung. Wolfes Novelle läßt den Leser über den Tathergang im Dunkeln, nur eine grandiose Verteidigung des soldatischen Ethos legt er seinem Helden aus der Unterschicht in den Mund.

Eine nietzscheanisch-patriotische Begeisterung bildet die Außenseite dieses Buches, sie ist auf den ersten Blick erkennbar. In seinem Kern findet man eine tiefere Sorge. Sie gilt einer Spezies, die in den vergangenen Jahrzehnten von der Kulturkritik bedrohlich eingekreist wurde: dem weißen amerikanischen Mann.

Tom Wolfe: "Hooking Up". Neuigkeiten aus dem Weltdorf. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Benjamin Schwarz. Karl Blessing Verlag, München 2001. 347 S., geb., 44,- DM.

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