Nation und Musik waren im 19. Jahrhundert untrennbar miteinander verbunden. Symphonische Musik wurde als typisch deutsch empfunden und galt unter Theoretikern als Ausdrucksmittel des Nationalcharakters. Anders verhielt es sich unter Laienmusikvereinen, die das Musikleben der Zeit entscheidend prägten. Diese Studie untersucht, wie die Vorstellungen von Nation und Musik in Laienmusikerkreisen zusammenhingen. Die hier herrschenden Auffassungen von nationaler Musik werden anhand der Organisationsgeschichte, der Organisationseliten und der nationalen Feiern von Sängervereinen, Amateurorchestern und Blasmusikkapellen dargestellt. Der Vergleich von Süddeutschland und der Deutschschweiz erhellt die charakteristischen Elemente und die Reichweite des musikalischen Nationalbewusstseins.