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Mit der Devastierung von Horno endete die Entwicklung eines Dorfes in der Niederlausitz mit einer beinahe tausendjährigen Geschichte. Davon sind mehr als fünf Jahrhunderte (1451-2004) durch schriftliche Quellen unterschiedlicher Dichte dokumentiert und für die historiographische Forschung zugänglich. Dem geschichtswissenschaftlichen Teilprojekt fiel im interdisziplinären Horno-Projekt die Aufgabe zu, diese schriftlich dokumentierte Geschichte zu untersuchen und damit einen Ausgangspunkt zu schaffen, an den die anderen beteiligten Fachdisziplinen anknüpfen konnten. Horno hatte seine eigenen…mehr

Produktbeschreibung
Mit der Devastierung von Horno endete die Entwicklung eines Dorfes in der Niederlausitz mit einer beinahe tausendjährigen Geschichte. Davon sind mehr als fünf Jahrhunderte (1451-2004) durch schriftliche Quellen unterschiedlicher Dichte dokumentiert und für die historiographische Forschung zugänglich. Dem geschichtswissenschaftlichen Teilprojekt fiel im interdisziplinären Horno-Projekt die Aufgabe zu, diese schriftlich dokumentierte Geschichte zu untersuchen und damit einen Ausgangspunkt zu schaffen, an den die anderen beteiligten Fachdisziplinen anknüpfen konnten. Horno hatte seine eigenen Akteure – hatte seine Richters und Krügers, seine Lehmanns und Lindners, seine Koppes und Domains, seine Kaspricks und Koncacks – und diese waren für das Dorf mindestens ebenso wichtig wie Wallenstein oder Bismarck, und zwar deshalb, weil ihr Wirken für ihr dörfliches Umfeld historisch nicht minder folgenreich war. Alle Nuancen menschlichen Verhaltens, alle Aspekte des Interagierens in sozialen Strukturen und kulturellen Systemen, sind an einem Dorf wie Horno ebenso scharf zu konturieren, ebenso sinnfällig zu beschreiben, wie für Berlin, Moskau oder New York. Die Welt spiegelt sich im Wassertropfen (Erwin Strittmatter). So ist der Titel des geschichtswissenschaftlichen Teils von Bd. 1 zu verstehen, und so ist auch der methodische Zugang ausgerichtet. In der Sprache der historischen Forschung ausgedrückt, wurde versucht, die modern verstandene, mikrohistorisch orientierte Sozialgeschichte einer frühneuzeitlichen ländlichen Gesellschaft zu schreiben. Nicht um die Betrachtung des Kleinen ging es, sondern um die Betrachtung im Kleinen. Das Wirken der historischen Hornoer Akteure in ihrem historischen Kontext zu untersuchen und wenn möglich in größere, über das Dorf hinausreichende Zusammenhänge zu stellen, hieß die Aufgabe. Die Geschichte Hornos wird erzählt, indem die Geschichten seiner Bewohner erzählt werden. So ist ein Text entstanden, der zunächst den beteiligten Fachkollegen eine Basis ihrer Arbeit gab, darüber hinaus aber jetzt auch den Hornoern selbst zugänglich sein möge. Um auf der Grundlage des nun erreichten Forschungsstandes weiterführende Untersuchungen anzuregen – womöglich aus dem Umfeld des Dokumentationszentrums (Neu-)Horno –, wurden die wichtigsten schriftlichen Quellen zur Ortsgeschichte, die während der Projektarbeit ermittelt und gesichtet werden konnten, in einem umfangreichen Quellenanhang wortgetreu ediert.