Reiten im Wandel der ZeitEs ist noch gar nicht so lange her, da galten Reiten und der Pferdesport als recht elitäreFreizeitbeschäftigung. Worte wie Horsemanship, Liberty oder Vertrauensaufbauwurden wohl eher selten benutzt. Die Idee ein Team aus Pferd und Reiter zu bilden warwohl auch mehr auf den Sportgedanken, sprich höher, weiter, schneller - also daraufein Siegerteam zu bilden, ausgelegt.Zum Glück, und das vor allem für die Pferde, hat sich dies aber um einiges geändert.Bekannte Horsemen wie Ray Hunt und die Dorrance Brüder inspirierten Menschenund Trainer dazu, umzudenken. Das Pferd stand plötzlich im Vordergrund und nichtmehr der Erfolg, bzw. die Schleife für den Turniersieg. An vorderster Front stand hiersicher Pat Parelli mit seinem Natural Horsemanship, der die Tore in allen Reitweisenaufstieß und neue Wege ebnete. Freiarbeit, das Reiten ohne Zaumzeug oder Vertrauensbildungwaren plötzlich keine Fremdwörter mehr und man wurde nicht mehr belächelt,wenn man außer Leistungssport und Geländereiten auch andere Dinge mit seinemPferd anstellte.Neue Wege heißt auch neue Ideen. Es gab wohl kaum eine Zeit in der Reiterei, die soviele Facetten und neue Möglichkeiten rund ums Pferd hervorgebracht hat wie die derletzten 15 Jahre. Selbst die FN hat erkannt wie wichtig Gelassenheit und das TeamPferd-Reiter sind und GHPs (Gelassenheitsprüfungen) in ihr Programm aufgenommen.Plötzlich kamen Bälle, Plastikplanen, Klappersäcke und andere vorher nie denkbareHindernisse in die Reithallen und auf die Turnierplätze. Zunächst am Boden und dannauch geritten. All dieses Umdenken war natürlich auch die Basis für eine ganz neueIdee: Horse Agility. Im Team einen Parcours zu bewältigen kannte man schon vomHundesport. Hier war die Entwicklung übrigens ähnlich. Hundesport war früher fastausschließlich auf die Schutzhundearbeit, eventuell noch Hütearbeit oder Fährtensuche,reduziert. Neue Wege finden und Spaß an der Arbeit im Team önete auch hiervielen Menschen die Tür zu einem Miteinander zwischen Hund und Mensch im Sport.Miteinander ist das richtige Stichwort für das Horse Agility. Hier geht es nur miteinander,im Team und nie mit Druck. Das gefährlichste Raubtier der Erde, der Mensch, trit aufeines der schnellsten Fluchttiere, das Pferd, um Hindernisse wie schmale Stege, Tunnelsund ähnliches zu bewältigen - Hindernisse die ein Pferd erst einmal umgehen würde.Vertrauen steht hierbei sicher an erster Stelle und ohne dieses wäre kein erfolgreichesTraining möglich. Dieses Vertrauen spiegelt sich dann aber auch im Alltag, beim Ausrittoder beim "normalen" Handling wieder. Horse Agility ist also mehr als nur Sport mitPferden, richtig trainiert, fördert es die Beziehung zwischen Mensch und Pferd.Viel Spaß beim Lesen und vor allem beim Training wünscht EuchTom Büchel