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Die Bitte des Präsidenten kam einer Erpressung gleich: Würden sich die Deutschen nicht mit bewaffneten Verbänden der Bundeswehr am amerikanischen Kampfeinsatz in Vietnam beteiligen, sehe er sich gezwungen, statt dessen große Teile der zu Schutzzwecken in Westdeutschland stationierten Kontingente der US-Army nach Indochina zu verlegen. Nicht ohne Grund griff Lyndon B. Johnson gegenüber seinem deutschen Gast zu derartigen Mitteln: Erst kürzlich hatten beide Kammern des Kongresses die Bewilligung weiterer Gelder für das expandierende militärische Engagement der Amerikaner von einer Beteiligung…mehr

Produktbeschreibung
Die Bitte des Präsidenten kam einer Erpressung gleich: Würden sich die Deutschen nicht mit bewaffneten Verbänden der Bundeswehr am amerikanischen Kampfeinsatz in Vietnam beteiligen, sehe er sich gezwungen, statt dessen große Teile der zu Schutzzwecken in Westdeutschland stationierten Kontingente der US-Army nach Indochina zu verlegen. Nicht ohne Grund griff Lyndon B. Johnson gegenüber seinem deutschen Gast zu derartigen Mitteln: Erst kürzlich hatten beide Kammern des Kongresses die Bewilligung weiterer Gelder für das expandierende militärische Engagement der Amerikaner von einer Beteiligung der europäischen Verbündeten abhängig gemacht.
Die Beistandsaufforderung aus Washington stellte Bundeskanzler Ludwig Erhard 1965 vor kaum lösbare Probleme: Einem Kampfeinsatz westdeutscher Soldaten stand geltendes Recht entgegen; er wäre den überwiegend pazifistisch eingestellten Bundesbürgern zudem kaum zu vermitteln gewesen. Um den Wünschen des mächtigen Verbündeten dennoch Rechnung tragen zu können, ersannen Erhards Strategen einen Kompromiss: Die Bundesregierung werde den Einsatz eines Hospitalschiffs des Roten Kreuzes zur Versorgung kriegsversehrter Zivilisten in Vietnam finanzieren. Im Herbst 1966 nahm das Team der Helgoland seine humanitäre Arbeit auf.
In der vorliegenden Arbeit werden die politischen Hintergründe und die rechtlichen Grundlagen der Helgoland -Mission empirisch untersucht.
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Autorenporträt
Johannes Max Riemann (Jahrgang 1975) hat Geschichte und Politikwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf studiert. Die Erforschung der deutschen Geschichte ab 1933 gehörte dabei zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten. Die ¿Helgoland¿-Mission und ihre politische Vorgeschichte hat er im Rahmen seines Magisterexamens empirisch erforscht und mit seiner Arbeit die erste zusammenhängende Abhandlung zur Thematik verfasst. Heute lebt und arbeitet Riemann als politischer Journalist in Düsseldorf.