Erwin Schulhoff (1894-1942) zählt zu den originellsten Persönlichkeiten in der Musik des frühen 20. Jahrhunderts. Durch die nationalsozialistische Verfolgung und Verfemung zeitweilig in Vergessenheit geraten, wird der außergewöhnliche Rang seiner Musik seit einigen Jahrzehnten wiederentdeckt, die von Jazz und Dada, von atonaler Musik und sozialistischem Realismus inspiriert ist. Seine Hot-Sonate von 1930 verrät allein durch die Verwendung des Saxophons als Soloinstrument den Einfluss des Jazz, der sich auch in den prägnanten Rhythmen, der schillernden Harmonik und in Spieltechniken wie Glissandi niederschlägt. Die Hot-Sonate erscheint hier zum ersten Mal in einer Urtextausgabe. Die Edition beseitigt zahlreiche Fehler der Erstausgabe, die bis heute unverändert nachgedruckt wurden. Hierzu konnten sämtliche relevanten Quellen ausgewertet werden: das Autograph, eine abschriftliche Stichvorlage, das Handexemplar Schulhoffs, sowie weitere persönliche Dokumente wie Briefe und Verträge. Eine kleine Sensation stellt dabei der Fund einer bisher unbekannten Abschrift im Berliner Rundfunkarchiv dar, welche die Version der Uraufführung dokumentiert. Darin finden sich zahlreiche besonders hohe Passagen in der Saxophonstimme, die Schulhoff später für die Druckfassung erleichterte. Unsere Edition macht in einem Ossia-System diese bisher unbekannte Urfassung erstmals zugänglich.
Als Herausgeber wurde der Berliner Saxophonist Frank Lunte gewonnen, ein ausgewiesener Kenner des Repertoires und der Geschichte des Saxophons insbesondere im Berlin der 1930er-Jahre.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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