In "Hotel Savoy" entführt uns Joseph Roth in die Atmosphäre eines heruntergekommenen Hotels in einer fiktiven Stadt, die als Mikrokosmos der europäischen Nachkriegsrealität fungiert. Roths Prosa ist geprägt von einer melancholischen Eleganz und einem eindringlichen Sozialrealismus, durchdrungen von der existenziellen Verzweiflung seiner Charaktere. Der Roman positioniert sich im literarischen Kontext der zwischen den Weltkriegen geborenen Erzählungen, die von Identitätskrisen und den Umwälzungen der modernen Welt zeichnen. Mit scharfsinniger Beobachtungsgabe interpretiert Roth das Leben verschiedener Hotelgäste, deren Schicksale mit dem Verfall des alten Europa verwoben sind. Joseph Roth, geboren im Jahr 1894 im damaligen Galizien, war ein rastloser Wanderer zwischen den Kulturen, geprägt von den politischen Umwälzungen seiner Zeit. Seine jüdische Herkunft und der Verlust der Heimat machten ihn zu einem Kronzeugen der Zerrissenheit Mitteleuropas. Diese Erfahrungen fließen direkt in seine Werke ein; "Hotel Savoy" reflektiert nicht nur Roths persönliche Verluste, sondern auch die tiefen geistigen und sozialen Risse des europäischen Kontinents in der Zwischenkriegszeit. Dieses Buch ist eine aufschlussreiche Lektüre für alle, die sich mit den komplexen Fragen der Identität, des Verfalls und der Hoffnung auseinandersetzen möchten. Roths eindringliche Erzählweise und seine tiefgründigen Charakterstudien machen "Hotel Savoy" zu einem zeitlosen Klassiker, der auch in der heutigen Zeit relevante Themen aufgreift. Leser werden nicht nur in die Welt des frühen 20. Jahrhunderts entführt, sondern finden auch Spiegelungen ihrer eigenen Fragestellungen in den gespaltenen Seelen seiner Figuren.
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