Wie werden Tanz und Performance Art erinnert? Wer bestimmt, worüber gesprochen, verhandelt und erzählt wird? Welche Rolle spielen dabei lokale Szenen und globale Vernetzungen? Die Herausforderungen und Chancen, die sich mit dem Aufheben ephemerer Kunst und Relikten des Flüchtigen verbinden, sind seit Jahren brisant. Der entstandene Diskurs fächert sich breit auf. Wissenschaftler_innen aus unterschiedlichen Disziplinen, Künstler_innen und Kulturschaffende aus verschiedenen Bereichen untersuchen und diskutieren das Münchner Konzept des »Lebendigen Archivs« und diverse Zugänge zur Tanzgeschichtsschreibung. Erinnert wird zudem an die britische Choreografin Rosemary Butcher (1947-2016), deren Arbeit zu einem Kristallisationspunkt der nicht nur deutschen Tanzszene geworden ist. Dabei zeigen sich Mechanismen von kulturpolitischem Erfindungsreichtum, künstlerischer Notwendigkeit, ästhetischer Neuorientierung und kulturellem Gedächtnis. Eingebettet sind die bildliche Dokumentation der Ausstellung »Aus dem eigenen Archiv - 3 Positionen« sowie Reflexionen archivalischen Arbeitens durch die Künstler_innen Cornelie Müller, Micha Purucker und Christina Ruf.